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Polizei stellt Kriminalstatistik für das Jahr 2009 vor Im Salzlandkreis gibt es sichere Pflaster

Von Kathleen Radunsky-Neumann 04.03.2010, 05:53

Auf einen Rückgang der Straftaten und eine bessere Aufklärungsquote für das Jahr 2009 kann die Polizei im Salzlandkreis verweisen. Das belegt die Kriminalstatistik, die jetzt von Polizeioberrat Holger Herrmann vorgestellt wurde. Er lobte die gute Arbeit der Kriminalisten.

Bernburg. 7280 Kriminalitätsfälle pro 100 000 Einwohner sind im Jahr 2009 im Salzlandkreis durch die Polizei registriert worden. Insgesamt waren es im Salzlandkreis 14 676 Straftaten. Das höchste Kriminalitätsaufkommen war mit 4672 Fällen im Altkreis Bernburg, knapp gefolgt von Schönebeck ( 4667 ). Im Vergleich dazu ist es in den Altkreisen Aschersleben ( 2481 ) und Staßfurt ( 2856 ) verhältnismäßig ruhig zugegangen. Grundsätzlich vertritt Polizeioberrat Holger Herrmann, Leiter des Kriminaldienstes im Polizeirevier Bernburg, der jetzt die Kriminalstatistik präsentiert hat, den Standpunkt : " Im Salzlandkreis kann man recht sicher leben. "

Bezugnehmend auf die Anzahl der Straftaten verwies Herrmann darauf, dass bis auf Schönebeck in den Revierkommissariaten ein Rückgang der Straftaten gegenüber 2008 und 2007 zu verzeichnen sei.

Aufklärungsquote ist deutlich besser

Nicht nur die Zahl der Straftaten ist rückläufig, sondern auch die der Täter. Waren es 2007 noch 6 372, wurden für 2008 5 967 und 2009 5 620 statistisch erfasst. Die meisten Straftaten wurden von insgesamt 4344 Erwachsenen ( 2008 : 4586 ) begangen. Danach folgen 636 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren ( 2008 : 673 ), 545 Heranwachsende im Alter von 18 bis 21 Jahren ( 2008 : 667 ) und 322 Kinder ( 2008 : 276 ). " Jede vierte Straftat ", so Holger Herrmann, " wurde 2009 von einen Jungtatverdächtigen begangen. Und was besonders bemerkenswert ist, die Rohheit unter jungen Straftätern nimmt leider zu. "

Von den erwachsenen Straftätern waren im vergangenen Jahr 1509 Frauen. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 55 weibliche Straftäter. Zu den Deliktgruppen gehören unter anderem 14, 6 Prozent Vermögens- und Fälschungsdelikte, 0, 7 Prozent Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und 14, 6 Prozent Vermögens- und Fälschungsdelikte. Jede fünfte Straftat ist ein Diebstahl und mehr als jede vierte Straftat ein besonders schwerer Fall von Diebstahl.

Während die Zahlen der Straftaten und der -täter gesunken sind, entwickelte sich die Aufklärungsquote ebenso positiv – im Jahr 2009 konnten mehr Taten aufgeklärt werden. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass im Salzlandkreis 8356 Straftaten von den 120 Kriminalisten aufgeklärt und an die Staatsanwaltschaft übergeben wurden. Die höchste Aufklärungsquote wurde mit 62 Prozent in Aschersleben erreicht, die geringste verzeichnete Schönebeck mit 52, 8 Prozent. Während die Aufklärungsquote in Bernburg ( 58, 9 Prozent ) gegenüber den Vorjahren fast gleich blieb, konnte sie in Staßfurt um fast acht Prozent auf 56, 2 Prozent und in Aschersleben um fast fünf Prozent auf 62, 0 Prozent gesteigert werden. " Im Salzlandkreis arbeitet eine professionelle Kriminalpolizei, die Arbeitsleistung der Kriminalisten ist schon beeindruckend ", lobte im Zuge dessen Holger Herrman.

Bei den Diebstählen wird laut dem Polizeioberrat mehr als jede zweite Straftat aufgeklärt. Bei den Rohheitsdelikten beträgt die Aufklärungsquote sogar 91, 2 Prozent. Bei den Straftaten gegen das Leben gibt es im Salzlandkreis keine unaufgeklärten Fälle. Sehr hoch sind die Aufklärungsquoten bei den Körperverletzungen, sie betragen insgesamt mehr als 92 Prozent, bei den fahrlässigen Körperverletzungen sogar fast 95 Prozent.

Fahrraddiebe bleiben oft unbekannt

Zum Teil sehr differenziert sehen hingegen die Ermittlungsergebnisse bei den Diebstählen aus. Während fast alle Ladendiebstähle aufgeklärt werden können ( 91, 7 Prozent ), beträgt die Rate bei den Diebstählen aus Kraftfahrzeugen nur 15, 9 Prozent und bei den Fahrraddiebstählen sogar nur 12, 1 Prozent. Für die Polizisten sei es weiter unverständlich, wie unvorsichtig manche Kraftfahrer handeln. Den Erfahrungen der Kriminalisten nach würden viele Autofahrer die Diebe förmlich zum Diebstahl einladen. Ärgerlich bei diesem Punkt ist für Holger Herrmann, " dass die Polizei sehr viel dafür tut, die Kraftfahrer zu erinnern, Wertgegenstände im Fahrzeug nicht sichtbar liegen zu lassen. "

Bei Betrug, Unterschlagung und Urkundenfälschung erreichen die Kriminalisten eine Aufklärungsquote zwischen 84, 6 und 98, 4 Prozent. Das gleiche gilt für Beleidigungen und Straftaten gegen die öffentliche Ordnung. Bei Sachbeschädigungen kann bisher nur jede dritte Straftat geklärt werden. Bei der Rauschgiftkriminalität im Salzlandkreis spricht Herrmann " von einer großen Dunkelziffer ". Erfasst wurden im vergangenen Jahr 389 Rauschgiftdelikte. Hinzu kommen 242 Allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.