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Auszeichnung findet am internationalen Frauentag in Staßfurt statt / Namen der Geehrten bleibt bis dahin geheim Einzelstücke aus Ton sind individuell für fünf "Salzlandfrauen" getöpfert

Von Kathleen Radunsky-Neumann 22.02.2010, 05:52

Wahre Einzelstücke, die für ihre Besitzerinnen individuell gestaltet sind, fertigt die Schönebeckerin Margitta Liesenberg. Zum dritten Mal töpfert sie die Figuren, mit denen die fünf Salzlandfrauen ausgezeichnet werden. Diese Ehrung richtet sich an Frauen, die sich ehrenamtlich engagieren. Die diesjährigen Preisträgerinnen werden am 8. März, dem internationalen Frauentag, bekanntgegeben.

Schönebeck / Staßfurt. Vorsichtig hält Margitta Liesenberg eine 30 Zentimeter große Figur in den Händen. Ein wenig Stolz glänzt in ihren Augen, wenn sie die kleine Statue betrachtet. Mit Bedacht stellt sie die Plastik aus Ton zurück auf den Tisch. Einiges ist noch zu tun, bis aus der unscheinbaren Gestalt die Dame wird, die Margitta Liesenberg fertigen soll. Doch die Zeit rennt, in zwei Wochen muss die 52-Jährige Hobby-Töpferin fünf solcher Tonfiguren hergestellt haben. Denn am 8. März, dem internationalen Frauentag, wird die " Salzlandfrau 2010 " geehrt. Als Trophäe erhält jede der fünf Preisträgerinnen eine für sie individuell gestaltete Statue. Margitta Liesenberg töpfert zum dritten Mal die Unikate.

" Das Töpfern ist seit 30 Jahren mein Hobby ", erzählt die sympathische Frau, die sich in ihrem Haus in Schönebeck sogar ein kleines Atelier eingerichtet hat. " Das war einmal der Abstellraum, jetzt habe ich hier all meine Materialien, einen Brennofen und meinen Arbeitstisch ", beschreibt die Schönebeckerin ihr kleines Reich. Während an der einen Wand im Regal unzählige Eimer gefüllt mit den verschiedensten Glasuren und Kisten mit Accessoires stehen, befinden sich gegenüber Bücher um und über das Töpfern sowie eine kleine Auswahl der Schalen, Tassen, Vasen und Figuren, die Margitta Liesenberg hergestellt hat. " Von manchen kann man sich einfach nicht trennen ", sagt sie, während ihr Blick über die kleinen und großen Unikate schwelgt. Viele Verwandte und Freunde habe sie bereits mit Einzelstücken beschenkt, ihre erwachsenen Töchter würden zudem regelmäßig weitere Produkte bestellen.

Diese Auftragsarbeiten liegen bei der gelernten Dekorateurin derzeit auf Eis : " Seit knapp vier Wochen arbeite ich an den Salzlandfrauen. " Damit die Damen gleich groß sind, arbeitet die 52-Jährige mit der Aufbaukeramik. Das heißt, Margitta Liesenberg nutzt statt der Drehscheibe Pappschablonen und setzt die Einzelteile dann zusammen. Da sie die Salzlandfrauen bereits zum dritten Mal fertigt, hätte die Schönebeckerin, die in Staßfurt durch diverse Töpferkurse, die sie geleitet hat, keine Unbekannte ist, einen Gipsabdruck herstellen und die Figuren dann gießen können. " Doch das wäre für mich keine richtige Handarbeit ", erklärt sie.

Für den Fall der Fälle hat die Schönebeckerin, die in der Staßfurter Stadtverwaltung arbeitet, eine Figur mehr produziert, denn " im ungebrannten Zustand sind sie sehr stoßanfällig ". Bevor die Damen aus terracottafarbenen Ton im Brennofen an Stabilität gewinnen und ihre rotbraune Färbung erhalten, muss Margitta Liesenberg noch das Wichtigste kreieren – die Gegenstände, die die Plastiken in den Händen halten. Traditionell macht genau dieses Detail die Einzigartigkeit der Salzlandfrauen aus. " Für jede Frau wird etwas typisches gewählt ", erklärt die 52-Jährige das Prinzip. In den vergangenen Jahren waren das Gegenstände wie ein Napfkuchen oder das Paragrafenzeichen. Was es dieses Mal wird, verrät Margitta Liesenberg jedoch nicht. " Das bleibt genauso geheim wie die Namen der geehrten Frauen ", sagt sie schmunzelnd.

Das Geheimnis wird am 8. März gelüftet, wenn die ansehnlichen Tonfiguren an die fünf Salzlandfrauen für das Jahr 2010 vergeben werden. Die Auszeichnung wird von 16 bis 19 Uhr im Salzlandtheater Staßfurt stattfinden. Schirmherr der Festveranstaltung ist Landrat Ulrich Gerstner. Mit dieser Ehrung wird das Engagement von Frauen geehrt, die sich in den Kategorien Kultur, Soziales, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik durch außergewöhnliche ehrenamtliche Leistungen über einen längeren Zeitraum oder durch eine außergewöhnliche Einzeltat besonders verdient gemacht haben oder verdient machen. Insgesamt 23 Bewerberinnen waren in diesem Jahr nominiert.