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Jahreshauptversammlung der freiwilligen Brandschützer Glöthe und Üllnitz Jeder fünfte Üllnitzer gehört zur Feuerwehr

Von Kathleen Radunsky-Neumann 08.02.2010, 05:52

Glöthe / Üllnitz. Traditionell haben am Wochenende die Freiwilligen Feuerwehren Üllnitz und Glöthe zu einer gemeinsamen Jahreshauptversammlung in das Bürgerzentrum Glöthe eingeladen. Zufrieden haben dabei die Leiter der Freiwilligen Feuerwehren Üllnitz und Glöthe auf das vergangene Jahr zurückgeblickt, das erste Jahr als Ortsfeuerwehr der Stadt Staßfurt.

" 2009 war für uns ein ruhiges Jahr ", begann Jörg Bünemann, Ortswehrleiter Glöthe, seinen Bericht. Von den 13 Einsätzen seien allein zehn Fehlalarme gewesen. Bei einem Wohnungs- und einem Pkw-Brand haben die 14 aktiven Mitglieder ihr Wissen unter Beweis gestellt. Deutlich zu schaffen mache der kleinen Ortswehr, dass einerseits keine Zugänge verzeichnet werden können und andererseits viele der 14 Mitglieder im Schichtdienst arbeiten würden.

Ein ganz anderes – positives – Bild konnte hingegen Stefan Rudat, Ortswehrleiter Üllnitz, von seiner Mannschaft zeichnen. Von den 61 Mitgliedern sind 18 jünger als 18 Jahre. " Besonders hervorheben möchte ich, dass am 3. Oktober eine Kinderfeuerwehr gegründet wurde ", sagte der Wehrleiter. Dadurch wollen die Üllnitzer Kinder unter zehn Jahren bereits an sich binden. Offenbar mit Erfolg, wie schließlich der Bericht von Annika Schramm zeigte. " Als wir für unsere Jugendfeuerwehr Nachwuchs gesucht haben, kamen wir mit unserem Jugendwart auf die Idee, eine Kinderwehr zu gründen ", berichtete die 14-Jährige. " Wir waren überwältigt von dem großen Andrang, wenn man es in Relation zu unserem kleinen Ort setzt ", schloss die Jugendliche ihre Ausführungen ab.

Dass die Mitgliederzahl insgesamt eine beachtliche sei, hob dann auch Förderstedts Ortsbürgermeister Peter Rotter hervor. " Mich würde das Pro-Kopf-Verhältnis interessieren ", sagte er in die Runde. Prompt wurde ihm das Ergebnis der kleinen Rechenübung entgegengerufen : " Jeder fünfte gehört zur Feuerwehr ", rief ihm ein Blaurock entgegen – die Üllnitzer gehen von rund 350 Einwohnern aus. " Das spricht für den Ort und zeigt, dass ihr wie eine Familie seid ", so Rotters lobendes Fazit.

Wie stark der Zusammenhalt in dem kleinen Ort ist, hat sich bereits im Dezember gezeigt. Um der Ortswehr eine kleine Finanzspritze zu verpassen, hatten Üllnitzer Familien an den vier Adventswochenenden ihre Höfe geöffnet und zu Glühwein, Stollen und Co. eingeladen. Dabei kam eine Spendensumme von rund 1000 Euro zusammen, die nun der Wehr für den Kauf eines neuen Feuerwehrautos zur Verfügung steht.

Das Thema hatte in den vergangenen Wochen für einigen Unmut gesorgt. Dem traten Rudat und sein Stellvertreter Thomas Wegener während der Jahreshauptversammlung entschieden entgegen. " 2010 kommt das neue Auto ", betonte Wegener. Statt nur Däumchen zu drehen, hätten die Verantwortlichen bereits einige Gespräche geführt. " Momentan haben wir drei Hersteller in der engeren Auswahl ", verriet der stellvertretende Wehrleiter. Vorerst müssen sich die Kameraden jedoch mit ihrem 15 Jahre alten Mannschaftstransportwagen und einem ausgeliehenen Wagen W 50 auskommen.