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Ortschaftsrat Athensleben will Entscheidungsfindung breit fächern / Kosten bei Dokumentänderung Bürger sollen über Straßennamen abstimmen

15.01.2010, 04:52

Athensleben ( dw ). Die Bürger aus Athensleben sowie den Ortsteilen Lust und Rothenförde sollen darüber abstimmen, ob in ihren Orten zukünftig die Straßen Namen tragen sollen. Das sagte Ortsbürgermeister Jürgen Kinzel ( Die Linke ) bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Bisher sind die Häuser in Athensleben, Rothenförde und Lust lediglich mit Nummern versehen, die Straßen tragen keine Namen.

Probleme gebe es in zwei Bereichen, sagte der Ortsbürgermeister. Zum einem müsse es für den Rettungsdienst verbindliche Adressen geben, was in der größer gewordenen Stadt immer schwieriger werde. Zum anderen würden Straßennamen Erleichterungen für die Post bringen, die in der Zustellpflicht stehe. Jürgen Kinzel nennt Beispiele, dass für Athensleben bestimmte Briefe im Athenslebener Weg in Staßfurt landen würden. " Ich selbst fahre oft hin und her, um die Briefe richtig zuzustellen. " Älteren Menschen könne man das kaum zumuten, so der Ortsbürgermeister.

Kritisch werde es, wenn mit den Zustellungen fristenabhängige Zahlungen zusammenhängen würden.

Dass die Post selbst auf die Einführung von Straßennamen bestehe, so wie es im Athenslebener Rat geäußert wurde, bestätigte das Staßfurter Rathaus nicht. Hier signalisiert man der Athenslebener Initiative aber Unterstützung, vor allem mit Blick auf Rettungsdiensteinsätze. " Wir nehmen alle Vorschläge auf und prüfen sie auf ihre Umsetzbarkeit ", sagt Staßfurts Oberbürgermeister René Zok. Wichtig sei, so der Stadtchef, dass es nicht zu Doppelungen komme und nicht in verschiedenen Ortsteilen Straßenbezeichnungen auftauchten, die es schon gebe. Das habe, so Zok, auch mit der diskutierten Neuordnung der Postleitzahlen zu tun. " Dabei warten wir immer noch auf eine Zusage der Post, ob wir fünf Postleitzahlen nutzen dürfen ", erklärt der OB.

In Athensleben will man sich jetzt über die Voraussetzungen und Bedingungen, vor allem mit den Kosten beschäftigen, die bei einer Einführung von Straßennamen entstehen. Verkehrsplaner Günther Roddewig von der Staßfurter Stadtverwaltung erklärte, dass ähnlich wie bei Straßenumbenennungen auch bei Straßenneubenennungen das Aufstellen der entsprechenden Schilder die leichteste Übung sei.

Kosten entstehen aber für die Anwohner. Denn sie müssten innerhalb einer vom Ortschaftsrat und der Staßfurter Stadtverwaltung festgelegten Frist ihre Dokumente wie Pass oder Führerschein ändern lassen. " Die Dokumente müssen korrekt sein ", so Roddewig.

Der Ortschaftsrat will bei seiner nächsten Beratung das Thema neu aufrollen und erwartet dazu umfangreiche Informationen aus dem Staßfurter Rathaus. Danach, so Ortsbürgermeister Kinzel, sollten die Bürger ihre Meinung zu den Straßennamen in einer Befragung äußern. Dann entscheiden Kulturausschuss und Rat.