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Zwei Varianten für Eingliederung liegen vor / Entscheidung im Januar Stadtpflegebetrieb prüft Eingliederung des Bauhofes

Von Daniel Wrüske 15.12.2009, 05:52

Was passiert mit dem Bauhof in Förderstedt und seinen Außenstellen in den fünf ehemaligen Ortsteilen der Gemeinde ? Diese Frage diskutieren die Leitung des Eigenbetriebes Stadtpflege in Staßfurt, der zuständige Betriebsausschuss und die Stadtverwaltung aktuell. Es geht um den richtigen Verfahrensweg bei der Eingliederung des Förderstedter Bauhofes in die Staßfurter Stadtpflege.

Staßfurt. Nach der Eingemeindung von Förderstedt diskutiert der Eigenbetrieb Stadtpflege Möglichkeiten der Eingliederung des Förderstedter Bauhofs und der fünf Stützpunkte in den Ortsteilen der ehemaligen Gemeinde im nächsten Jahr. Stadtpflegebetriebsleiter Volker Schulz steht vor dem Spagat, einen immer größer werdenden Ort optimal in Ordnung zu halten. Sich verlängernde Fahrt- und Transportwege treffen auf einen von der Stadt im Stadtpflegekatalog vorgegebenen Aufgaben- und Kostenrahmen. Der Eigenbetrieb muss effizient arbeiten, damit das Jahresergebnis des städtischen Unternehmens auch 2010 eine schwarze Null zeigt.

Die Ausgangssituation für Förderstedt beschrieb Volker Schulz jetzt vor dem Betriebsausschuss. Sein Urteil über den Zustand von Bauhof und Stützpunkten ist eindeutig. " Die Ausrüstung ist schrottreif. An vielen Stellen gibt es Mängel bei der Arbeitssicherheit. " So seien Aufenthaltsräume nicht klar von Werkzeugräumen und Werkbänken getrennt, Stromleitungen über Putz verlegt, Betriebsstoffe könnten erst durch neue Investitionen des Stadtpflegebetriebs richtig gelagert werden. Ähnliches gilt für die Fahrzeuge. So steht in Brumby ein W 50 auf dem Stützpunkt. " Der verliert das Öl schneller, als man es nachfüllen kann. " Außerdem werde es immer komplizierter, so Schulz, Ersatzteile für das Fahrzeug zu beschaffen. Zum Fuhrpark gehören unter anderem noch ein Multicar neueren Datums, ein Traktor aus DDRZeit, kleinere Transporter mit entsprechendem Alter, Anhänger, Mäh- und Schneidewerkzeuge für die Autos, montierbare Schilde und Besen für den Winterdienst.

Investitionen sind nötig, um Arbeitsleistung technisch zu optimieren. Deshalb hat Schulz zwei Varianten erarbeitet, die den Übergang des Bauhofs nach Staßfurt regeln. Die erste geht von Investitionen in die einzelnen Stützpunkte und den Bauhof aus. Die Räume und Garagen müssten hergerichtet werden, um den vorgegebenen Standards zu entsprechen. Der Vorteil läge hierbei darin, dass vor Ort Technik und Gerät stehen. Als Nachteil sieht der Eigenbetriebsleiter die entstehenden Kosten für Strom- und Wärmeversorgung. Außerdem setzt Volker Schulz auf die klare Trennung von Stadtpflegebetriebsmitarbeitern und den Arbeitskräften, die aus Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigungen,

einst Ein-Euro-Jobber, kommen. Sie hätten ihr eigenes Gerät und Werkzeug. Die drei Dienstleister - die Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktförderung Schönebeck mbH ( GESAS ), die Gesellschaft für territoriale Sanierung und Innovation Hohenerxleben mbH ( GSI ) und der Verein Integration, Beschäftigung und Soziales ( IBS ) aus Eisleben – seien für Aufenthaltsräume der 50 Arbeiter zuständig.

Hier öffnet sich der Blick für die zweite Variante. Sie geht von einer Zusammenführung in Staßfurt aus. Die freien Räume in den Ortsteilen könnten dann von den Arbeitern aus den Qualifizierungsmaßnahmen genutzt werden. Ihre Anleitung würde zentral gesteuert und koordiniert. Die Mitarbeiter des Stadtpflegebetriebs sind mit einem Werkstattwagen unterwegs, auf dem jegliche Ausrüstung ist und in Förderstedt würde es lediglich noch eine Sammelstelle für Sand und Streusalz geben. Der Vorteil sei hier ein hoher Grad an Mobilität und Flexibiltät, die ein solches Fahrzeug mit sich bringe. Nachteilig ist, so Schulz, dass der Eigenbetrieb nicht dauerhaft in den Orten präsent sei.

Für den Investitionsplan des kommenden Jahres, so der Eigenbetriebsleiter, seien beide Varianten kostenneutral. Aber mit Blick auf die Langzeitkosten favorisiert er die zweite Variante, allein durch den Wegfall der laufenden Kosten für die Gebäude. Das Geld könne dann für die eigentliche Aufgabe, die Stadtpflege, eingesetzt werden. Der Pflegebetrieb würde bei der Umstellung ein monatliches Controlling durchführen und die Reißleine ziehen, sobald die Kosten unerwartet steigen würden. " Damit soll die Wirtschaftlichkeit der Variante dokumentiert werden ", sagt Schulz. Im Januar wollen sich Stadtpflegebetriebsleitung, Verwaltung und Fachausschuss noch einmal mit dem Thema befassen.

Entschieden ist dagegen die Übernahme der elf Mitarbeiter. Sie werden in ihre neuen Aufgaben in Staßfurt aber noch für die Ortsteile eingewiesen. Einige von ihnen gehen in die Altersteilzeit, so dass die Zahl der Mitarbeiter des Stadtpflegebetriebes von 27 in diesem Jahr auf 36 im kommenden Jahr steigt.