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Staßfurter Ausschuss für Kultur, Bildung und Sport befasst sich mit Antrag der UWGn zur Konzentration von Schulen Schulzentrum in Leopoldshall ganz klar abgelehnt

Von Falk Rockmann 09.10.2009, 06:58

Staßfurt. Von einem Neubau eines Schulzentrums in Leopoldshall wollen sechs von sieben Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Bildung und Sport des Stadtrats nichts wissen. Mit diesem eindeutigen Votum lehnten die Stadträte am Dienstagabend einen entsprechenden Antrag der Unabhängigen Wählergemeinschaften ab. Die UWGn wollen drei Schulen im Bereich der Uhlandschule konzentrieren, um Kosten zu sparen.

Deren Fraktionschef Hartmut Wiest hatte extra für diese Diskussion die Kreistagssitzung verlassen, wo zu gleicher Stunde über die Prioritätenliste für die Schulbauförderung im Salzlandkreis entschieden wurde. Dabei hat der UWGn-Abgeordnete in diesem Ausschuss kein Stimmrecht, wie übrigens in keinem der Staßfurter Stadtratsausschüsse ( wir berichteten ).

" Wir haben keinen Handlungsbedarf. Diese Diskussion macht nur die ganze gute Arbeit der Sekundarschule Am Tierpark zunichte und stört die Prioritätenliste ", erklärte Heinz-JürgenCzerwienski ( CDU / offene Liste ), noch bevor die stellvertretende Schulleiterin Helga Wiegand noch einmal überzeugend darstellte, warum die Ganztagsschule Am Tierpark seit Jahren um Schulbau-F ördermittel kämpft. " Was wir leisten, ist gesellschaftliche Arbeit. Und wir sind verwundert, dass derjenige, der unsere Schule nie betreten hat, weiß, wie viele Räume leer stehen ", so Helga Wiegand kämpferisch, " Wir suchen sogar noch einen Raum für unsere Sozialarbeiterin. Und selbst, wenn sich die Schülerzahlen verringern sollten, werden wir nicht weniger Räume benötigen. Wir müssen teilweise sogar Einzelunterricht machen. " Die Schule hat mittlerweile auch Förderschüler zu betreuen. " Eine Ganztagsschule werden, ist nicht nur Anträge schreiben. Die Verteidigung geht über Jahre. Nach fünf Jahren wurde unser Konzept bestätigt. " Die Schule habe zudem eine beste Lage für die Ganztagsbetreuung. So könnten die Schüler bequem zu Fuß viele Einrichtungen wie das Museum, den Tierpark, das Stadion, das Salzlandcenter oder das Mehrgenerationenhaus erreichen. " Unsere Arbeit wurde bereits von vielen Partnern gewürdigt. Das Kultusministerium sicherte uns 15 Jahre Bestand zu ", beendete Helga Wiegand ihren Redebeitrag.

Ursula Telge, Leiterin der Uhland-Grundschule, ihr hatte der Ausschuss ebenfalls Rederecht zugebilligt, konnte sich nur schwer beherrschen ob des Antrages der UWGn. " Seit 20 Jahren haben wir wieviel geändert ? Da wurde eingezogen, vorgezogen, abgezogen. Grundschule ist auch nicht nur Kuscheln und Projekte machen. Nach dem letzten Auszug der Sekundarschule bei uns wurden Fachkabinette leergeräumt. Die Stadt hat wieder alles neu eingerichtet. Seit Jahren haben wir Integrationsklassen. Alle Schüler, bis auf ganz schwere Behinderungen, sind jetzt bei uns dabei. Mit der neu eingeführten Flex-Phase bräuchten wir theoretisch für jede Klasse einen zusätzlichen Raum ", bezog sie sich auf die von den UWGn ins Spiel gebrachte Diskussion um die Anzahl angeblich leer stehender Räume. Ausschussvorsitzende Karin Gründler ( SPD / Grüne ) veranlasste das nur zu der sarkastischen Bemerkung : " Wer Schulbegehungen mitmacht, kennt sich aus ... "

Sozialamtsleiterin Marianne Nebel machte deutlich, welche Auswirkungen das Ansinnen der UWGn noch haben könnte : " Das würde auch die Grundschule Neundorf berühren. Für die hat der Ausschuss aber erst eine Ausnahmegenehmigung für 2012 / 13 beantragt. "

Oberbürgermeister René Zok unterstrich, dass man ohne klares Signal die Prioritätenliste des Kreistages untergraben würde. Das klare Signal wurde nun gegeben, auch für den Stadtrat am 22. November.