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Streit um Containerstandorte und -zeiten im Kreistag / Klaus Bierende "Voraussehbar, dass wir zuviel Grüngut bekommen"

Von Caroline Vongries 03.09.2009, 05:01

Staßfurt / Schönebeck. Es ist Gartenzeit : Die Grüngutentsorgung war im Kreistag einmal mehr ein brisantes Thema. An sich stand nur der – positive – Jahresabschluss des Abfallwirtschaftsbetriebs auf der Tagesordnung. Doch nicht nur Sabine Dirlich ( Die Linke ) wollte noch einmal über die Containerfrage reden.

Vor allem bei den Bürgermeistern der Gemeinden in der Egelner Mulde hatte ein Schreiben von Abfallbetriebschef Helmut Ulbrich für helle Aufregung gesorgt. Darin geht es um die Sammelcontainer, in denen die Bürger Grünschnitt aus ihrem Garten abgeben können, wenn sie ihn nicht selbst kompostieren wollen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb übernehme zwar das Aufstellen und den Transport der Container, doch eine Betreuung könne er nicht gewährleisten, erklärte Ulbrich nachdrücklich. " Die Gemeinden müssen sicherstellen, dass der Container nur an bestimmten Tagen bestückt werden kann, wenn Personal vor Ort ist, das sicherstellt, dass wirklich nur Grüngut im Container landet. " So der Chef des Eigenbetriebs. " Sonst bekommen wir nachher ein Problem. " Vor allem im Altkreis Aschersleben-Staßfurt sei dies ein Problem, erklärte der Kreisabfallchef, in den Altkreisen Bernburg und Schönebeck sei alles im grünen Bereich.

Außerdem könnten die Container ohnehin nicht, wie bisher, dauerhaft in jeder Gemeinde am Platz stehen, " so viele Container haben wir gar nicht ", so Ulbrich. Diese Aussagen lösten Kritik im Kreistag aus.

Klaus Bierende, Ex-B ürgermeister von Wolmirsleben und als Kreistagsabgeordneter jetzt Mitglied in der FDP-Fraktion, nutzte die Gelegenheit, das Thema Grüngutverbrennung noch einmal grundsätzlich auf den Tisch zu bringen. " Das war doch vorauszusehen, dass wir zuviel Grüngut bekommen, wenn wir die Verbrennung nicht erlauben ", wetterte er. Doch die sei ja unerwünscht. Dass dieses Thema für ihn tatsächlich nicht zur Diskussion steht, machte Landrat Ulrich Gerstner klar. Das Schreiben an die Bürgermeister sei unglücklich formuliert gewesen, doch an der Tatsache, dass die Gemeinden " Öffnungszeiten ", Zugangszeiten für den Container festlegen und auch das Personal abstellen müssten, sei nicht zu rütteln. Dann habe laut Satzung jede Gemeinde das Recht, einen Container aufzustellen, ergänzte der Abfallchef. Wenn Container dauerhaft aufgestellt werden würden, müsste dafür ein eingezäunter Platz und abschließbarer Container vorgehalten werden, so Ulbrich.

" Wir leisten als Kreis schon Transport und die gesamte Koordination ", so Ulbrich. Klaus Bierende und die Bürgermeister der Egelner Mulde waren mit der Antwort nicht zufrieden ( Volksstimme berichtete ).

" Das Grüngut ist ein Wertstoff ", versuchte Ulbrich die Herangehensweise des Kreises zu verdeutlichen. " Der Kompost, den wir herstellen, wird uns beinahe aus der Hand gerissen. " Ob es sich dann nicht lohne, doch mehr Container anzuschaffen, um mehr Wertstoff produzieren zu können, wurde gefragt.

Wenn überall ein Dauercontainer gewünscht sei, könne das der Kreis nicht für den jetzigen Preis gewährleisten, erklärte Ulbrich gegenüber der Volksstimme mit Nachdruck. Vier bis 30 Kubikmeter fassen die Behälter, die der Kreis anbieten kann.