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Geschäftsführer Matthias Stich : " Wirtschaftskrise hat uns hier zur Unzeit getroffen Nach nur einem Jahr: Aus für Sprint Metal in Brumby

Von Caroline Vongries 14.08.2009, 06:27

Die Wirtschaftskrise schlägt sich auch im Salzlandkreis nieder : Wie gestern bekannt wurde, wird das erst im vergangenen Jahr off ziell eröffnete Werk der Sprint Metal Edelstahlzieherei GmbH in Brumby ( Staßfurter Ortsteil Förderstedt ) zum 30. September schließen. Die rund 30 Mitarbeiter erhielten bereits ihre Kündigung.

Brumby. Mit viel Hoffnung war die offzielle Eröffnung der Drahtzieherei in Brumby im vergangenen Jahr zelebriert worden. Nicht nur Bürgermeister und Wirtschaftsstaatssekretär, auch die Öffentlichkeit nahm großen Anteil. Jetzt droht dem Werk im Gewerbegebiet West in Brumby ( Staßfurt-F örderstedt ), in dem seit Anfang 2008 Feder-, Biege- und Schweißdrähte produziert wurden, zum 30. September das Aus. Eine Anfrage der Volksstimme bestätigte gestern Matthias Stich, Geschäftsführer der Sprint Metal Edelstahlziehereien GmbH mit Sitz in Hemer ( Nordrhein Westfalen ) : " Leider ja, es sei denn, wir f nden noch eine Alternative. " Man wolle die Situation gern noch optimieren. Nach dem heutigen Stand der Entwicklung habe man allerdings keine Wahl, erklärte Stich.

Acht Millionen Euro waren in Brumby investiert worden, 37 Arbeitsplätze entstanden. Hergestellt werden hier Drähte, die über den Handel sowohl in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, aber auch in Küchengeräten oder auch Kugelschreibern zum Einsatz kommen. Im Blick hatte man Märkte in Osteuropa und Ostasien.

Sprint Metal gehört zum französischen Unternehmen Ugitech, das wiederum ein Teil des Konzerns Schmolz und Bickenbach ist, dem Weltmarktführer in Sachen Edelstahl-Langprodukte.

" Die Wirtschaftskrise hat uns in Brumby zur Unzeit getroffen ", so Stich. Am Standort Brumby sei das Problem : " Das Werk steckt noch in den Kinderschuhen. " Es gebe schlicht zu wenig Aufträge. Diese Situation treffe ein Werk in der Anlaufphase ohne eigenen Kundenstamm besonders hart. " Weil auch die uns zur Verfügung stehenden Prognosen für die in Brumby etablierte Produktpalette auf absehbare Zeit kein positiveres Bild zeichnen, mussten wir uns zu diesem Schritt entschließen. " Eine " schmerzhafte Entscheidung ", aber angesichts der Verantwortung für die gesamte Unternehmensgruppe sei dies " unumgänglich " gewesen. Alles, was man habe tun können, sei die Mitarbeiter frühzeitig, noch vor Kündigungsfrist, zu informieren. An ihnen habe es def nitiv nicht gelegen. " Im Gegenteil ", so Stich, " hier wurde und wird qualitätsvolle Arbeit abgeliefert. " 30 Mitarbeiter haben jetzt ihre Kündigung in der Tasche, inklusive Werkleiter.

Das Wirtschaftsministerium war gestern noch nicht über die Aufgabe des Standortes in Brumby informiert, so ein Sprecher. " Die Fördergelder müssten in diesem Fall zurückgezahlt werden ", verlautet es aus Magdeburg. " Die Förderbank ist auf dem Laufenden ", erklärte dazu Sprint-Metal-Geschäftsführer Stich. Auch über die Rückzahlungen sei bereits gesprochen worden. Man verliere durch die Aufgabe des Standortes eine Menge Geld.

Nach Volksstimme-Informationen sollen die Produktionsmaschinen nach der Schließung nach Nordrhein-Westfalen und nach Frankreich gebracht werden. Für die Halle wird noch nach einer Nutzung gesucht.

" In Frankreich wäre das nicht so einfach, uns abzuwickeln, da würde bestimmt gestreikt ", ist sich einer der Sprint-Metal-Arbeiter sicher, der nicht namentlich erwähnt sein will.