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Peter Kuras, Präsident des Anhaltischen Heimatbundes, übergibt Denkschrift an Minister Haseloff Anhalt soll in neuem Licht erscheinen

Von Carsten Steinborn 06.08.2009, 05:02

Bernburg ( MZ ). Gestern hat Peter Kuras, der Präsident des Anhaltischen Heimatbundes, einen Besuch vor Wirtschaftsminister Reiner Haseloff ( CDU ) im Bernburger Schloss genutzt, um ihm eine Denkschrift zum 800-jährigen Jubiläum Anhalts im Jahr 2012 zu überreichen. Ziel der Heimatbundler ist es, in Sachsen-Anhalt auf die historischen Wurzeln, die Traditionen und die wichtige Rolle Anhalts im deutschen Staatenbund hinzuweisen, heißt es in der Denkschrift.

Vor dem Hintergrund des Jubiläums regt der Heimatbund neben einem Festakt der Landesregierung auch eine Landesausstellung zum Thema Anhalt an. Auch die Veröffentlichung eines Geschichtsbuches über Anhalt könnte erscheinen, hält der Heimatbund für möglich. Ebenso sollte es wissenschaftliches Kolloquium geben, da es erst nach der Wende möglich wurde, neue Quellen zu erschließen. " Diese neuen Erkenntnisse müssen einf ießen ", so Kurat, der zugleich um die Unterstützung in der Landespolitik warb. Dass der Sachsen-Anhalt-Tag im Jubiläumsjahr 2012 in Dessau gefeiert werde, wertete Kurat als positives Signal.

" Anhalt hat eine Tradition, die noch heute lebt ", so Haseloff. Aus seiner Sicht ist Sachsen-Anhalt das älteste Bundesland überhaupt, weil es in den alten Grenzen Anhalts und Kursachsens bis heute existent sei. " Das hier ist die Wiege unseres deutschen Vaterlandes ", so der Minister pathetisch. Er regte an, die Projekte zum Jubiläum, aus denen sich ein neues Wir-Gefühl der Anhalter entwickeln soll, auch touristisch nutzbar zu machen. " Das darf sich nicht nur in Dessau niederschlagen ", so Haseloff mit Blick auf die anderen Residenzen.

Aus Sicht des Landtagsabgeordneten Jürgen Weigelt ( CDU ) hat Anhalt ein Identif kationsproblem. " Wir müssen bei der Jugend anfangen ", sagt der Kultur- und Schulpolitiker. So müsse die Geschichte Anhalts im Unterricht eine Rolle spielen. " Ich denke da an ein Heimatkundebuch ", so Weigelt, der an das Buch " Der Landkreis Bernburg " erinnerte, das vom Kreis Anfang der 1990 er für Grundschüler aufgelegt wurde.

Auch Kuras sieht, dass sich immer weniger Menschen mit dem Anhalt-Gedanken identifzieren. Die Menschen wie die Kommunen hätten nach der Wende viele andere Prioritäten gesetzt.

Und dann sei es nicht gelungen im Zuge der Gebietsreform einen Landkreis Anhalt zu bilden. Dennoch ist der Präsident des Heimatbundes optimistisch. Vor dem Hintergrund des Jubiläums könne man manches bewegen. Ein positives Signal erhielten Kuras und Haseloff schon gestern. " Bernburg ist mit dabei ", so Oberbürgermeister Henry Schütze.