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Bis 7. Juni war Bernd Liedtke Interessenvertreter für Löbnitz, und er fordert, dass es weiter einen gibt "Die Leute brauchen jemanden vor Ort"

Von Falk Rockmann 17.07.2009, 07:03

Löbnitz / Staßfurt. Bis zum 31. Dezember 2008 war Bernd Liedtke ( FDP ) Ortsbürgermeister für Löbnitz, bis zum 7. Juni dieses Jahres dann Interessenvertreter für den Ortsteil. Geschichte !? Nicht, wenn es nach Liedtke ginge : " Interessenvertreter sind ganz wichtig für kurze Wege und weniger Bürokratie zwischen Ortsteilen und zentraler Verwaltung. " Er nennt ein Beispiel : " Wenn ein Bürger unser Dorfgemeinschaftshaus mieten will, muss er nach Staßfurt, sich anmelden, den Schlüssel holen. Oder ein Mitarbeiter muss von Staßfurt oder Förderstedt wegen des Schlüssels nach Löbnitz. Bei der Übergabe das gleiche Prozedere. "

Zu Bernd Liedtke kommen die Leute aus dem Ort auch heute noch mit ihren Problemen, etwa wenn eine Straßenlaterne kaputt ist. " Ich mache das gern für meinen Ort und meine Löbnitzer, auch wenn ich keine Entschädigung mehr bekomme. Aber niemand würde sich auch eine Zacke aus der Krone brechen, wenn jeder Ortsteil künftig zumindest einen ständigen Ansprechpartner vor Ort hätte. "

Sein Parteifreund und Stadtrat Dirk Faust sieht es ähnlich : " Man muss sich mal die Altersstruktur anschauen. Man kann nicht jedem Bürger zumuten, den Weg zur Verwaltung zu gehen, ob nun nach Förderstedt oder Staßfurt. "

Derweil prüft die Verwaltung in Staßfurt, wie der Stadtrat bei der nächsten Sitzung am 20. August diesbezüglich einen rechtlich unbedenklichen Beschluss fassen kann. Die Möglichkeit eines Interessenvertreters gebe es laut Gemeindeordnung des Landes Sachsen-Anhalt. Oberbürgermeister René Zok ( parteilos ) sieht es aber ähnlich wie der Förderstedter Ortsbürgermeister Peter Rotter ( CDU ), der eine " Doppelfunktion " ablehnt, wenn ein Ortsteil durch mindestens einen Abgeordneten im Stadtrat vertreten sei.

Löbnitz hat übrigens keinen. Und wie sieht es aus, wenn weitere Ortsteile bei einer nächsten Wahl ihre Vertreter verlieren würden ? " Dann könnte man das Thema neu behandeln ", so Zok.

Für eine Ausnahme sei er momentan jedenfalls nicht zu gewinnen. " Dass die Leute vor Ort direkt keinen Ansprechpartner haben, ist Ergebnis des Gebietsreformgesetzes. Wir prüfen aber die Möglichkeiten von Sprechtagen in jedem Ortsteil der Stadt Staßfurt. "