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Kooperationen bereiten Mädchen und Jungen der Integrativen Kindertagesstätte Kinderland in Staßfurt auf neuen Lebensabschnitt vor Mit Vorfreude und Spannung in die Schule

Von Daniel Wrüske 30.07.2009, 07:02

Mit dem Eintritt in die Schule beginnt für Kinder und Eltern gleichermaßen ein neuer Lebensabschnitt. Erwartungen, Wünsche und Hoffnungen treffen auf Unsicherheiten und Befürchtungen. Der Schulbeginn ist eine Herausforderung, die von Kindern und Eltern gleichermaßen gemeistert werden muss. In der Integrativen Kindertagesstätte Kinderland der Lebenshilfe Bördeland in Staßfurt bereiten sich die Mädchen und Jungen ein Jahr vor ihrer Einschulung auf die Schulzeit vor, lernen Schulen, Lehrer und andere Schulkinder kennen. Schule wird ganz selbstverständlich.

Staßfurt. Ihren Namen können schon alle 20 Kinder, die aus der Staßfurter Kindertagesstätte Kinderland jetzt in die Schule kommen, schreiben. Auch das Zählen ist für die Mädchen und Jungen ein Kinderspiel. Auf die Schule freuen sich trotzdem alle. " Wir wollen doch was lernen ", sagt Celine und Pascal ist felsenfest überzeugt : " Die Schulzeit macht Spaß. " Wie selbstverständlich sehen die Kleinen dem Einschulungstag im August entgegen. Sicher, etwas Aufregung ist auch dabei. Aber alle hegen große Erwartungen und Vorfreude. Angst hat niemand. Denn die Kinder kennen die Schulen, in denen sie in den nächsten Jahren lernen werden, schon richtig gut.

" Im letzten Kindergartenjahr gehört zur Zusammenarbeit zwischen der Kindertagesstätte und Eltern auch die Einbeziehung der Lehrer – ein neuer Gesichtspunkt in der pädagogischen Arbeit. "

Gibt es sonst im Kinderland altersübergreifende Gruppen, kommen die Mädchen und Jungen ein Jahr vor dem Schulstart in die Vorschulgruppe. Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, wie der Uhlandgrundschule oder dem Regionalen Förderzentrum in Wolmirsleben, aber auch Partnerschaften mit anderen Schulen sind der Grundstein der Integrativen Kita für eine enge Zusammenarbeit, deren Ziel es ist, dass die Kinder sich mit den Lernstätten vertraut machen, wissen, was auf sie zukommt. " Im letzten Kindergartenjahr gehört zur Zusammenarbeit zwischen der Kindertagesstätte und Eltern auch die Einbeziehung der Lehrer – ein neuer Gesichtspunkt in der pädagogischen Arbeit ", erklärt Kita-Leiterin Christiane Dziersan. Ihr Haus wird damit dem sachsen-anhaltischen Bildungsprogramm " Bildung elementar – Bildung von Anfang an " gerecht. " Die Frühpädagogik nimmt einen hohen Stellenwert in der heutigen Bildungsdiskussion ein. Frühe Bildung ist die Grundlage für lebenslanges Lernen ", so Dziersan. Deshalb sei es wichtig, dass Kindertagesstätten und Grundschulen in ihrem gemeinsamen Grundverständnis die Individualität des einzelnen Kindes sehen.

Soweit zur Theorie. Die Praxis zeigt sich lebendig und vielfältig. Das Kooperationsbeispiel zwischen Uhlandschule und Kinderland-Kita macht deutlich, worum es geht. Marlies Marx und Kerstin Rosenmeier, Kontaktlehrerinnen an der Grundschule, sind regelmäßig in der Hohenerxlebener Straße zu Gast. Sie unternehmen etwas mit den zukünftigen Schulkindern, lernen sie kennen, wissen aber auch um ihre Eigenheiten. Die Kontaktlehrerinnen erleben die Mädchen und Jungen in ihrer gewohnten Umgebung, sehen wie Selbstbewusstsein, Wissbegierde und Lernfreude gefördert werden.

Die Devise, dass gegenseitiges Kennen, Beziehungen stärkt, ist Teil der Schulvorbereitung. So laden sich die Kindergartenkinder Kooperationsklassen aus den Schulen ein. Gemeinsam wird gebastelt, gelernt und gespielt. Die Themen der Projekte sind dabei frei oder orientieren sich an den Jahreszeiten. Da gibt es Drachenfeste im Herbst, Weihnachtsfeiern und -basteleien oder Sportfeste. Die Kindergartenkinder besuchen die Schule. Sie erleben das Gebäude und die Umgebung. Sie lernen ältere Schüler kennen – immerhin sind sie im Kindergarten die Großen, in den Schulen wieder die Kleinen. Und sie nehmen an Unterrichtsstunden oder Arbeitsgemeinschaften teil.

Für Julian war das spannend. Seine große Schwester ist bereits Schulkind. Mit ihr redet er über den Alltag in der Schule. " Ich wollte wissen, was sie lernt und wie die Stunden aussehen. " Nun ist Julian selbst ganz gespannt, wie es in der Uhlandschule wird. Nicht weniger als seine Mama Sandra Herbeke. Es sei jedes Mal aufs Neue spannend, wenn ein Kind eingeschult werde, auch wenn die Familie schon Erfahrung damit habe. " Sicherlich kommt Julian mit seinen Kindergartenfreunden in eine Klasse. Aber Fragen gibt es doch : Wie macht er sich in der Schule ? Wie kommt er mit den anderen Kindern aus ?" Gemeinsam würde man darüber sprechen, sagt Sandra Herbeke. Dass die Kinder im Vorschuljahr schon so viel Kontakt zur Schule haben, kann sie mit Blick auf ihre eigene Einschulung nur begrüßen.

" Die gemeinsamen Aktionen fördern die effektive Zusammenarbeit, erleichtern den Übergang von der Kindertagesstätte zur Schule – das zeichnet eine partnerschaftliche Kooperation aus. "

Ähnlich sieht es Thomas Kasties, Papa von Markus, der jetzt in die Uhlandschule kommt. " Ich habe selbst dort gelernt, aber ich kannte die Schule vor meiner Einschulung nicht. " Thomas Kasties freut sich über die Kooperationen und darüber, dass die Eltern immer mit einbezogen sind. " Auch für uns als Mütter oder Väter ist die Einschulung des Kindes etwas Besonderes. Ein Lebensabschnitt beginnt, Tagesabläufe in der Familie ändern sich, das Kind seht vor anderen Herausforderungen. Als Eltern müssen wir das erkennen und unterstützend tragen. "

Um auch hier unnötige Ängste abzubauen, beziehen die Kooperationen Mütter und Väter immer mit ein. Dazu kommen Elternabende und Entwicklungsgespräche. Alle Beteiligten - Kindertagesstätte, Schulen und Eltern – würden so die ganzheitliche Entwicklung im neuen Lebensabschnitt des Kindes stärken. Christiane Dziersan : " Die gemeinsamen Aktionen fördern die effektive Zusammenarbeit, erleichtern den Übergang von der Kindertagesstätte zur Schule – das zeichnet eine partnerschaftliche Kooperation aus. "