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Querelen nach Gründung einer Gemeinschaft Bernburger SPD verliert sieben Mitglieder

07.03.2009, 05:31

Bernburg ( MZ / ak ). Der Streit in der Bernburger SPD setzt sich fort. Mitte Februar hatten sich neun Bernburger zur Bernburger Bürger Gemeinschaft ( BBG ) zusammengefunden. Pikant : Acht der neun Gründungsmitglieder sind SPDMitglieder, einzelne wie Jürgen Badzinski oder Katrin Schütze-Dittrich sitzen für die SPD im Kreistag. Mit der Gründung der BBG kehrten sie dem Partei-Ortsverein den Rücken.

Jetzt haben sieben BBG-Mitglieder personell einen Schlussstrich unter ihre SPD-Zugehörigkeit gezogen. Sie erklärten ihren Parteiaustritt. " Wir wollten das alles in der Form nicht ", erklärte Jürgen Badzinski, Sprecher der BBG. " Wir hatten eine klare Trennung zum Ortsverein Bernburg vollzogen, die Landespartei aber gebeten, weiterhin SPD-Mitglied zu bleiben. " Daraufhin sei die Sache aber eskaliert. " Wir bekamen ein kurzes Schreiben von der Regionalgeschäftsstelle der SPD ", so Badzinski.

Darin habe man den acht BBG-Mitgliedern nur die Wahl gelassen, entweder das Engagement in der BBG aufzugeben oder es drohe ihnen der Ausschluss. " Man hat uns angeboten, uns auf Wunsch einem neuen Ortsverein zuzuordnen, wir sollten aber bis zum Austritt aus der BBG beim Bernburger Ortsverein bleiben. "

Dies habe man so nicht hinnehmen können, sagte Badzinski. Darum habe der Landesvorstand sieben Austrittserklärungen bekommen. Schließlich habe der Ortsvereinsvorsitzende Wulf Bohrmann schon einen Ausschlussantrag für die acht SPD-Mitglieder bei der BBG an den Landesvorstand gesandt. " Das war mit unserem Demokratieverständnis nicht mehr vereinbar ", so Badzinski. Man sei freiwillig in die SPD eingetreten und trete nun auch freiwillig wieder aus.

" Parteiunabhängig heißt nicht, parteilos ", erläuterte Katrin Schütze-Dittrich ihren Verbleib in der SPD. Die BBG sei offen für Mitglieder von Parteien. Gerade für die größeren Parteien sollte das Beispiel BBG und SPD Anlass sein, sich mit dem außerparteilichen Engagement ihrer Mitglieder auseinander zu setzen, sagte Schütze-Dittrich, die dem SPD-Ortsverband in Güsten zugeordnet wurde. Sie selbst werde nicht auf der Wahlliste der BBG zum Stadtrat stehen, die Arbeit der BBG aber aktiv unterstützen. Vom SPD-Ortsverein war keine Stellungnahme zu bekommen. Wulf Bohrmann verwies auf eine Pressekonferenz am 16. März. Am 12. März wird SPD-Landeschef Holger Hövelmann den Ortsverein besuchen.