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Fußball-Landesklasse, Staffel IV : ZLG Atzendorf – TSG Unseburg / Tarthun 3 : 1 ( 1 : 1 ) Gegen Regen und Willen

Von Daniel Hübner 30.03.2009, 07:07

Auch Bernhard Knoll weiß : So etwas kann dir nur passieren, wenn du gegen den Abstieg stehst. Passiert ist es René Wallborn von der TSG Unseburg / Tarthun. Sein Versuch, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern, endete an der eigenen Hand. Der Schiri ließ keine Gnade vor zweifelhaftem Recht ergehen, gab Elfmeter, den Tobias Sura zum wichtigen 1 : 1-Pausenstand für die ZLG Atzendorf vollendete. Am Ende behielten die Knoll / Grohe-Schützlinge im Derby der Fußball-Landesklasse, Staffel IV, mit 3 : 1 die Oberhand.

Atzendorf. René Wallborn hatte allerdings nicht den Elfmeterpfi ff moniert, vielmehr hatte er eine Abseitsposition gesehen. Da summiert sich eben alles zum Pech in einem Spiel, von dem Henry Franz, der TSGCoach, sagt : " Atzendorf war zu packen. " Ihm fehlte allerdings ein José Mundt, der aufgrund seiner Augenverletzung kurzfristig ausfiel. Der sonst so omnipräsente Mann hätte ganz sicher die eine oder andere Lücke mehr gefunden, um vor allem in der stärksten Phase der Unseburger den Druck einfach oben zu halten. Die kam nämlich nach dem 0 : 1 in der elften Minute und zu einem Zeitpunkt, da der offensive Gastgeber mit Mirko Schmidt hinter den Spitzen und auch Stefan Rock in der Zentralen bereits führen musste. Rock hatte nämlich, da waren 90 Sekunden absolviert, Schmidt klasse bedient, Letzterer scheiterte jedoch an Keeper David Stumpf, der ebenso klasse den Winkel verkürzt hatte. Dann traf Schmidt noch einmal die Latte mit einem Geschoss aus 18 Metern. Aber die ZLG gab sich zuweilen der eigenen Unzufriedenheit hin. Und da man über Steffen Linsdorf sagt, wenn er viel redet, dann hat er keinen guten Tag, hatte der Stürmer dies hörbar bestätigt. " Es ist schwierig, ihnen klar zu machen, dass es auch trotz schlechter Phasen weitergeht, dadurch bringen sie sich selbst aus dem Rhythmus ", urteilte Knoll. Bis zum Rhythmus sollte es dauern nach dem Rückstand, der nach einer Flanke von Anee van der Velde, nach einem Missverständnis zwischen Sven Wolter und Sascha Eisenträger und einem Kopfball von Matthias Kneisel fiel. Unseburg hatte die Oberhand gewonnen, verschob sich aber nicht gleichmäßig gut in die Spitze, was auch Franz lautstark monierte. Vor allem Matthias Kneisel klebte in der Vorwärtsbewegung zu oft an der Mittellinie, als ein schneller Mann für das bewährte Flügelspiel gebraucht wurde. Eisenträger musste also nur zweimal ernsthaft eingreifen, nach Schüssen von Tino Kirst und van der Velde. Die Bemühungen verfl achten wiederum zu schnell, weshalb Atzendorf vor allem per Standards wieder zur Stabilität fand. Stefan Rock im Doppelpack scheiterte an Stumpf ( 17. ), Sura wurde beim Abschluss von René Wallborn und Torsten Fräßdorf ( 39. ) geblockt. Und dann kam der Elfmeter.

Keine Minute war in der zweiten Halbzeit absolviert, als Carsten Wallborn nach Foul an Sura und einer weiteren Bemerkung mit Gelb-Rot vom Platz musste. " Das darf nicht passieren ", erklärte Franz. " Dadurch haben wir uns geschwächt. " Zehn Unseburger mussten nicht nur gegen Atzendorf, sondern auch gegen den Wind, gegen den Hagel, gegen den Regen ankämpfen. Die Partie entwickelte sich zur Kraftprobe, die Bedingungen ließen Fußball eigentlich nicht mehr zu. " Der Wille, das Ding zu ziehen ", resümierte Knoll, " hat uns den Sieg beschert ". Stefan Rock belohnte sich selbst für seine Leistung, er markierte aus der Drehung das 2 : 1 ( 67. ). Und zehn Minuten vor dem Ende traf Linsdorf zum 3 : 1-Endstand, als der Torjäger rechtzeitig in die richtige Lücke gestartet war. Franz hatte noch einen Hand-Elfmeter geahndet für seine Schützlinge, der Schiedsrichter indes nicht. Und die ZLG hätte bei Chancen von Sura und Schmidt das Ergebnis ebenso höher gestalten können. Dennoch " haben wir uns den möglichen Sieg aus der Hand nehmen lassen ", erklärte Franz. Und Knoll war wie wohl die gesamte Mannschaft froh, noch diesen Erfolg eingefahren zu haben. Er erklärte es mit den Worten von Tobias Sura : " Wir können endlich ohne Druck aufspielen. " Bei Unseburg ist daran noch nicht zu denken.

Atzendorf : Eisenträger – C. Rock, Brüggemann, Wolter, Mühlenberg, Schulz ( 55. Ebeling ), St. Rock, Franzelius ( 65. Schleysing ), Schmidt, Sura ( 80. Tacke ), Linsdorf

Unseburg ; Stumpf – Kowalski ( 68. Wiechmann ), R. Wallborn, Eggeling, Evert, van der Velde, C. Wallborn, Fräßdorf, Kirst Ma. Kneisel ( 70. S. Mundt ), Th. Kneisel