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Nach Zusammenschluss der Christdemokraten von Staßfurt und Förderstedt Kunze führt größten Ortsverband der CDU

Von René Kiel 23.03.2009, 06:06

Die Christdemokraten der Stadt Staßfurt und der ehemaligen Gemeinde Förderstedt haben sich am Sonnabend im Saal der Gaststätte " Zur Eisenbahn " in Förderstedt zum neuen CDUOrtsverband " Börde " mit rund 160 Mitgliedern zusammengeschlossen. Zu einem Eklat kam es bei der anschließenden Nominierung der Kandidaten für den neuen Stadtrat.

Förderstedt. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDULandtagsfraktion, Detlef Gürth, der als Gast an der Mitgliederversammlung teilnahm, sprach von einem historischen Moment, denn mit der Fusion entstand der größte Ortsverband der Union in Sachsen-Anhalt.

Bei der anschließenden Vorstandswahl setzte sich der Fraktionschef im Förderstedter Ortschaftsrat, Marco Kunze, gegen den bisherigen CDU-Stadtchef von Staßfurt, Günther Wetterling, als neuer Vorsitzender durch. Für Kunze stimmten bei einer Enthaltung 56 der anwesenden 68 Mitglieder, von denen 33 aus Staßfurt kamen. Auf Wetterling entfelen nur elf Stimmen.

Kunze, der seit 1989 kommunalpolitisch für die CDU aktiv ist, sagte in seiner Bewerbungsrede, er traue es sich zu, die Verantwortung im Ortsverband zu übernehmen, denn er sei davon überzeugt, dass er über die notwendigen Erfahrungen verfüge. " Vom heutigen Zusammenschluss soll das Signal ausgehen, dass sich in der CDU etwas tut. Wir müssen mit unseren Erfolgen und nicht mit Attacken auf den politischen Gegner in den Wahlkampf ziehen ", sagte der 35-jährige studierte Landwirt und beschwor die Parteimitglieder, künftig an einem Strang zu ziehen.

Nach seiner Niederlage verzichte Wetterling auf eine Bewerbung als Stellvertreter, kandidiert aber für den neuen Staßfurter Stadtrat.

Als Stellvertreter von Kunze setzten sich der Förderstedter Ortsbürgermeister Dietmar Doktor ( 59 Stimmen ) und die Staßfurter Unternehmerin Heike Schaaf ( 54 Stimmen ) durch. Damit verdrängte Schaaf den Athenslebener Landwirt Eric Maindok, der sich ebenfalls um diesen Posten beworben, aber nur 21 Stimmen bekommen hatte.

Der bisherige CDU-Ortschef Bodo Messerschmidt hatte auf eine Kandidatur für die neue Führungsspitze verzichtet. Als Beisitzer bekam er von der Basis zusammen mit Harald Waschek die meisten Stimmen. Für beide votierten 64 Mitglieder. Auf den weiteren Plätzen folgten Riccardo Achilles ( 62 ), Hans-Jürgen Lärz ( 58 ), Angelika Richter ( 55 ), Petra Czuratis ( 52 ) und Sabine Kost ( 49 ).

Zu einem Eklat kam es, als sich eine Mehrheit der Anwesenden für eine Öffnung der Stadtratsliste für Parteilose aussprach. Daraufhin zogen Mario Weise und Rolf Hoffmann ihre Bereitschaft zur Kandidatur zurück. Das begründeten sie mit der umstrittenen politischen DDR-Vergangenheit von Heinz Czerwienski, der auf Platz 26 der Liste gewählt wurde. Hoffmann ging sogar so weit, dass er auf der Stelle seinen Austritt aus der CDU erklärte und den Saal verließ. " Für mich ist die CDU in ihrer Glaubwürdigkeit beschädigt ", sagte er.

Zuvor hatten sich der Stadtratsfraktionschef der CDU / FDP / offene Liste, Siegfried Klein, und der Landtagsabgeordnete Peter Rotter für eine offene Liste stark gemacht. " Wenn es uns nicht gelingt, stärkste politische Kraft zu werden, sind wir selber schuld. Das sollten wir auch mit der CDU-Liste dokumentieren ", so Rotter. Klein bedauerte, dass es nicht gelungen sei, Kandidaten für Neundorf und Rathmannsdorf zu gewinnen.