Förderstedter Ortschaftsrat will Brumby mit Kompromissvorschlag entgegenkommen Neue Straßennamen sollen voraussichtlich im März vom Stadtrat beschlossen werden
Die geplante Umbenennung von 37 Straßen, Wegen und Plätzen in der Stadt Staßfurt sowie in den Ortsteilen soll erst dann in Angriff genommen werden, wenn es zu den neuen Bezeichnungen einen Konsens gibt.
Staßfurt l Das versicherte Staßfurts Oberbürgermeister René Zok (parteilos) im Volksstimme-Gespräch.
Die Beschlussfassung durch den Stadtrat könnte nach seiner Einschätzung voraussichtlich im März erfolgen. Zuvor müssten die Ortschaftsräte und der Stadtratsausschuss für Kultur, Bildung und Sport ihr Votum abgeben. Letzterer wird die eingegangenen Vorschläge der Bürger für die Kernstadt bewerten, da es für Staßfurt und Leopoldshall keinen Ortschaftsrat gibt.
"In der ehemaligen Gemeinde Förderstedt sind wir recht gut durch", sagte Ortsbürgermeister Peter Rotter (CDU). Er ist sich sicher, dass das zur Zufriedenheit der betroffenen Bürger funktionieren könne.
Die eingegangenen Namensvorschläge, zu denen Rotter die Anwohner in einer Ortschaftsratssitzung aufgerufen hatte, werde man berücksichtigen, wo das möglich sei. Man setze dabei besonders auf territoriale und historische Aspekte.
"Die Änderungen werden nicht so gravierend ausfallen, denn wir haben ganz vernünftige Kompromisse gefunden."
Das Förderstedter Gesamtpaket soll in der nächsten Ortschaftsratssitzung am 10. Januar um 18.30 Uhr im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus in Löbnitz beraten werden, kündigte der Ortsbürgermeister an. "Die Änderungen werden nicht so gravierend ausfallen, denn wir haben ganz vernünftige Kompromisse gefunden", sagte Rotter. Damit spielte er in erster Linie auf den Vorschlag der Stadtverwaltung an, die Calbesche Straße in Brumby umzubenennen und in Förderstedt zu belassen.
Die Verwaltung hatte sich bei dieser Entscheidung auf das Prinzip berufen, dass eine Veränderung zuerst dort erfolgen soll, wo die wenigsten Menschen wohnen. In besagtem Fall wäre das Brumby gewesen.
Das war auf Kritik des Vorsitzenden des Seniorenbeirates Peter Mayer aus diesem Ortsteil gestoßen. Ausgerechnet in dem Ort, wo die Straße direkt nach Calbe führe, solle es eine Umbenennung geben, fragte er in einer Ortschaftsratssitzung. Zugleich äußerte er die Bitte, den Brumbyern entgegenzukommen.
Das ist passiert. Wie Rotter mitteilte, soll nun die Calbesche Straße in Förderstedt mit einem neuen Namen versehen werden. Da es sich hier im die Verlängerung der Üllnitzer Straße handele, biete es sich an, diese ebenso als Üllnitzer Straße zu bezeichnen.
In der ehemaligen Gemeinde Förderstedt sollen im Zuge der Verringerung der fünf Postleitzahlen auf drei insgesamt 20 Straßen einen neuen Namen erhalten, davon fünf in Atzendorf (Fabrikstraße, Kastanienallee, August-Bebel-Straße, Lindenstraße und Schulstraße), vier in Förderstedt (Grabenstraße, Querstraße, Schulstraße, Calbesche Straße), eine in Hohenerxleben (Neue Straße), drei in Löbnitz (Bahnhofstraße, Im Winkel und Staßfurter Straße), drei in Brumby (Am Teich, August-Bebel-Straße und Ernst-Thälmann-Straße), zwei in Glöthe (Thomas-Müntzer-Straße und Schulstraße) sowie zwei in Üllnitz (Dorfstraße und Ringstraße).
In der Kernstadt Staßfurt sind es fünf (Kurze Straße, Güstener Straße, Oststraße, Querstraße und Rathmannsdorfer Straße), in Neundorf sogar sieben (Friedensstraße, Gartenstraße, Güstener Straße, Hecklinger Straße, Karlstraße, Querstraße und Schulstraße) und Rathmannsdorf fünf Straßen (Bernburger Straße, Gartenstraße, Hohenerxlebener Straße, Schulstraße und Staßfurter Straße). In Löderburg bleibt nach jetzigem Stand alles beim alten.
Der stellvertretende CDU-Fraktionschef des Stadtrates Heinz Czerwienski sagte: "Die Querstraße muss auf jeden Fall in Staßfurt erhalten bleiben, weil hier viele Gewerbetreibende wohnen."
Dort sowie in der Güstener Straße hatten sich die Anwohner mit einer Unterschriftensammlung ganz klar gegen eine Veränderung ausgesprochen. Sie verwiesen in erster Linie auf die mit der Umbenennung verbundenen Kosten und den großen Aufwand, den sie betreiben müssen, um ihre Kunden und Lieferanten über die neue Straßenbezeichnung zu informieren.
Die Querstraße gibt es im Stadtgebiet Staßfurt derzeit insgesamt fünfmal. Da sie mit 18 Haushalten die meisten Anwohner in der Kernstadt Staßfurt hat und mit nur einem Haushalt die wenigsten in Neundorf, sollte die Umbenennung eigentlich in Neundorf erfolgen. Das gleiche gilt für die Güstener Straße in Rathmannsdorf. Doch das wollte die Verwaltung beiden Ortsteilen nicht zumuten.