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Volkssolidarität Förderstedt lässt sich von Polizeihauptmeister Joachim Beckert beraten Tipps gegen Tricks - wie man sicherer lebt

Von Karl Seidel 13.07.2012, 03:22

Förderstedt l Sicherheit von Senioren hieß ein Vortrag für beide Seniorengruppen der Förderstedter Volkssolidarität. Ihre Chefin Renate Wendel konnte Polizeihauptmeister Joachim Beckert vom Polizeirevier Salzland begrüßen, einer von sieben Mitarbeitern der Polizeilichen Informations- und Beratungsstelle. Er ist für die Seniorenbetreuung zuständig.

"Bei 2,5 Millionen Einwohnern in Sachsen-Anhalt werden pro Jahr werden bis zu 190 000 Strafanzeigen registriert", begann Beckert. Viele Einwohner würden aus verschiedenen Gründen aber auch auf eine Anzeige verzichten. An der Spitze stehen dabei Diebstähle mit etwa 80 000 Anzeigen. Im Salzlandkreis wurden 2011 etwa 15 000 Straftaten registriert, davon 7400 Diebstähle und 2200 Betrugsdelikte. "So erfolgt im Salzlandkreis im Schnitt alle acht bis neun Stunden ein Einbruch, im Bundesdurchschnitt liegt diese Zahl bei zwei bis drei Minuten", erklärte Beckert zur Einführung.

Daraus schlussfolgerte er, dass Prävention, auch besonders unter Senioren, notwendig ist. Zum Beispiel werde bei Neubauten meist am Komfort nicht gespart, dafür aber an der Sicherheit. Der tägliche Polizeibericht in der Presse spiegelt die Vielfältigkeit der Delikte wider. Und er zeigt außerdem, dass Jüngere meist die Täter und Ältere die Opfer sind.

Im Erzählton gab Beckert dann Tipps, wie man sich mit einfachen Mitteln und gesundem Menschenverstand vor Verbrechern schützen kann. "Schon die Einbauart des Schließzylinders in der Wohnungstür kann für einen Einbrecher entscheidend sein. Schließt er bündig mit der Tür ab, hat es ein Eindringling schwerer, steht er vor, ist die Tür in Sekunden geöffnet", erklärte der Polizeihauptmeister. Außerdem sollte man den Schlüssel innen nie komplett herumdrehen, aber immer stecken lassen.

"Schon ein einfaches ,Ja\' am Telefon kann ausgenutzt werden."

Auch auf die Trickbetrüger an der Haustür ging der Polizeihauptmeister ein. "Jeder offizielle Besuch wird angekündigt, und wer unangekündigt kommt, führt meist nichts Gutes im Schilde. Ebenso ist es bei Schreiben", warnt Joachim Beckert. Was man nicht bestellt hat, brauche auch trotz Mahnung nicht bezahlt werden. Kurz streifte er auch die Computerkriminalität, von der oft Ältere betroffen werden, weil sie mit der Technik nicht so vertraut sind. Täter kämen heute auch per Handy, Telefon oder Computer in die Wohnung. "Schon ein einfaches ,Ja\' am Telefon kann als Zustimmung zu einem Vertrags-abschluss ausgenutzt werden." E-Mails von unbekannten Adressen sollten immer sofort gelöscht werden und jeder Computer durch ein Antivirusprogramm geschützt sein.

Abschließend gab es noch ein paar Tipps, wie man die Wohnung beim Verreisen hinterlassen sollte und auch eine Warnung vor Taschendieben und Räubern in Geschäften und auf der Straße. Beckert relativierte aber: "Nicht die gesamte Gesellschaft besteht aus Verbrechern. Bei einem angemessenen Maß an Vorsicht und Misstrauen kann man doch sicher hier leben."