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Die Heimatstube kümmert sich seit fast zwei Jahren darum, regionales Kulturgut zu sammeln und zu bewahren Zwischen Kaffeemühle und Nachtwäsche: Geschichte in Groß Börnecke hautnah erleben

Von Nora Schmackert 14.08.2012, 03:27

Die Heimatstube in Groß Börnecke hat einmal im Monat geöffnet. Hier kann der Besucher viel Kulturelles entdecken und in der Vergangenheit stöbern. Rosi Köhler kann zu allem eine Geschichte erzählen.

GroßBörnecke l Ob es die Milchzentrifuge, der Kaufmannsladen oder das Nachthemdchen ist, in der Groß Börnecker Heimatstube kann der Besucher fündig werden. Rosi Köhler ist hier die Ansprechpartnerin. Sie kennt jedes "ihrer" Ausstellungsstücke. "Ich kann wohl ebenso viele Geschichten dazu erzählen", sagt sie.

Mit sieben anderen Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins hat sie die Heimatstube aufgebaut. "Im Oktober sind es jetzt schon zwei Jahre, seit wir geöffnet haben", erzählt die Groß Börneckerin und fügt hinzu: "Es läuft gut."

Damit meint Rosi Köhler in erster Linie, dass es an Fundstücken nicht mangelt. Drei Räume gehören zu der Heimatstube und diese sind mit allerlei Sachen bestückt, dass der Gast zuerst nicht aus dem Staunen heraus kommt. Rosi Köhler allerdings führt gezielt herum und zeigt mal hier, mal da, wo das Besondere ist. "Neulich war der Kinderhort zu Besuch. Die Kleinen haben sich alles angeguckt und auch die alten Bilder haben sie begeistert."

Jeden ersten Sonntag im Monat öffnet die Heimatstube ihre Tür für Interessierte. "Oder auch nach Vereinbarung. Dann nehme ich mir gerne die Zeit für die Besucher." Und die kommen manchmal von ganz schön weit her. "Aus Bochum und Flensburg sind sie schon angereist", erzählt Rosi Köhler und zeigt das Gästebuch. "Einmal kamen Besucher aus Kanada." Aber auch aus der Region setzen sich manchmal Leute in die Stube und stöbern in Geschichtlichem. "Das ist schließlich immer noch besser, als Fernsehen zu gucken."

Momentan ist die Sonderausstellung mit Blechspielzeugen zu bewundern. Einiges ist hier auch Leihgabe. "Bis Ende September lassen wir das noch hier. Dann werden wir uns etwas Neues einfallen lassen", stellt Rosi Köhler in Aussicht. Alle Vierteljahr kann hier dann etwas Neues entdeckt werden.

Und woher kommen alle Ausstellungsstücke? "Ach, oft geben die Leute etwas ab. Manchmal finden wir auch Dinge auf Dachböden oder sogar auch auf dem Sperrmüll." Aber alles lässt sich auch nicht aus Spenden organisieren. "Wir zahlen zwar keine Miete, weil uns die Räume so überlassen worden sind. Aber die Betriebskosten tragen wir selbst." Und daher ist die Heimatstube über jede Geldspende froh.

Um diese zu bekommen, macht der Kultur- und Heimatverein, wo es geht, auf sich aufmerksam. So wird auf Veranstaltungen ausgestellt oder die Mitglieder sind bei Umzügen mit dabei. "Da zieh ich mir dann auch mal ein Pionier-Hemd an. Da bin ich nicht so, da mach ich mit", sagt Rosi Köhler.