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Geschichtsverein Staßfurt beantwortet Fragen von Volksstimme-Lesern zum einstigen Bauwerk über der Hohenerxlebener Straße in Leopoldshall Seilbahn beförderte einst Rohsalze vom Schacht zu den chemischen Fabriken

17.08.2012, 03:17

Staßfurt (rki) l Bei der Auswertung der Bilder-Rätsel-Aktion der Volksstimme vom 31. Juli "Kennen Sie Ihre Heimat" tauchten bei den Lesern Fragen auf. So wollte unter anderem Karl Wächter wissen, was es mit der Seilanlage auf sich hatte.

Der Vorsitzende des Geschichtsvereins, Heinz Czerwienski, kennt sich mit der Materie aus. "Das Foto zeigt die Hohenerxlebener Straße in Richtung Bahnhof. Auf der linken Seite steht das Gebäude des heutigen Rathauses. Es wurde 1900 erbaut als Verwaltungsgebäude für die Vereinigten Chemischen Fabriken zu Leopoldshall. Dahinter ist das heutige Sparkassengebäude, eine Direktoren-Villa, zu erkennen. Hinter dem Haus verlief eine Seilbahn von der Schachtanlage Gewerkschaft Ludwig II zu den chemischen Fabriken in der Bernburger Straße. Sie förderte zur Aufrechterhaltung der Produktion Rohsalze vom Schacht zu den chemischen Fabriken. Sie wurde errichtet, als die erste anhaltische Doppelschachtanlage Leo I und II 1900 wegen Wassereinbrüchen ihren Betrieb endgültig einstellen musste. Die Schachtanlagen waren abgesoffen. Die Seilbahn führte auf der anderen Seite der Hohenerxlebener Straße zwischen den Wohnhäusern der Mittel- und Wasserkunststraße und hatte an der Spitze des Mühlendamms eine Umleitungsstation. Sie führte über die Bode und den Mühlengraben. Zum Schutz der Passanten erhielt sie eine Brücke. Am 1. September 1940 wurde diese wegen Verfalls abgerissen."