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Linke wollen Daniel Golze im Landratsamt

16.02.2013, 01:19

Von Egmar Gebert

und Frank Eckert

Stendal l Nachdem die SPD Anfang Februar ihren Bewerber um die Stelle des ersten Beigeordneten des Stendaler Landrates ins Rennen geschickt hat, tut das nun auch der Kreisverband der Linken. Dessen Vorsitzender, Günter Rettig, begründet warum: "Es ist in anderen ostdeutschen Bundesländern längst nichts außergewöhnliches mehr, dass unsere Partei Landräte stellt oder Linke deren Beigeordnete sind. Wir haben die dazu befähigten Leute, da muss man nur mal über den Tellerrand des Kreisverbandes hinausschauen. Das haben wir getan und ich denke, wir haben einen sehr guten Bewerber gefunden."

Am Montag stellte sich Daniel Golze aus Rathenow den Stendaler Linken vor und genießt seither die volle Untersttzung der Kreisverbandes der Linkspartei sowie damit auch der zweitstärksten Fraktion im Stendaler Kreisstag.

Geboren in Rathenow, wo der 43-Jährige noch heute mit Frau und seinen beiden Kindern lebt, sagt der Jurist zu seiner Bewerbung um den Posten des Landratsstellvertreters und damit zweitwichtigsten Verwaltungsbeamten im Landkreis Stendal: "Ich habe sehr großes Interesse an so einem kommunalpolitischen Amt. Es ist ein Traum von mir, Hobby und Beruf zu verbinden. Hier könnte ich das. Da ich schon sehr lange in der Kommunalpolitik unterwegs bin, reizt es mich, kommunalpolitische Verantwortung zu übernehmen."

Kommunalpolitiker ist Daniel Golze seit 1998. In dem Jahr wurde er in die Rathenower Stadtverordnetenversammlung gewählt. Stadtverordneter ist er noch immer, zudem Vorsitzender der Fraktion der Linkspartei und stellvertretender Vorsitzender des Hauptausschusses und Finanzausschussmitglied.

Seit 2003 ist Golze Mitglied des Kreistages Havelland, leitete den dortigen Sozialausschuss von 2007 bis 2008 und ist jetzt Mitglied des Finanzausschusses und des Sozialausschusses.

Aus den dabei gesammelten Erfahrungen und aus seinem beruflichen Werdegang nimmt Golze die Überzeugung, für die Stelle des ersten Beigeordneten eines Landrates qualifiziert und geeignet zu sein.

Abitur 1988, Studium der Rechtswissenschaften ab 1990 in Potsdam, erstes Staatsexamen 2002 und - nachdem er die Elternzeit für die beiden heute vier und achtjährigen Kinder übernommen hatte - das zweite Staatsexamen 2006 mit unmittelbar darauf folgender Zulassung als Rechtsanwalt. Einen Teil seiner Referandarzeit absolvierte er in der Kommunalaufsicht des Havellandes.

Seit Januar 2011 ist Daniel Golze im Ministerium für Justiz des Landes Brandenburg beschäftigt, war dort Referent und arbeitet inzwischen als persönlicher Referent des brandenburgischen Staatssekretärs für Justiz in Potsdam.

Unterdessen könnte sich abzeichnen, dass die Kreis-CDU den SPD-Bewerber Denis Gruber als neuen ersten Beigeordneten unterstützt. Allerdings wollte CDU-Kresivorsitzender Wofgang Kühnel das nicht bestätigen. "Fragen zu Personalien zu einer Wahl und Gerüchte kommentieren wir nicht." Es sei eine geheime Wahl. Wie ein Dementi hört sich das nicht an.