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Feierliche Jugendweihe von 56 Mädchen und Jungen im Tangerhütter Kulturhaus Mit zitternden Knien vom Kind zum Erwachsenen

Von Thomas Butzek 29.04.2013, 01:21

56 Jugendliche erhielten am Sonnabend im Tangerhütter Kulturhaus feierlich ihre Jugendweihe und wurden damit offiziell in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.

Tangerhütte l Alle hatten sie sich am vergangenen Sonnabend herausgeputzt. Die Mädchen trugen lange, wallende Kleider und die Jungs hatten sich in feine Anzüge geschmissen. Auf die 56 Jugendlichen wartete die feierliche Jugendweihe im Kulturhaus. Mit zitterigen Knien, aber doch sehr stolz auf das Erreichte, gingen die Jugendlichen auf die Bühne, um zu den Worten von Moderatorin Stefanie Metzig im Zwiespalt der Gefühle gefangen zu werden. Die junge Frau sagte: "Hier bin ich nun, es ist soweit. Ein Abschied ohne Lebewohl." Wohl genau in diesem Moment wurde den Mädchen und Jungen klar, dass dieser Tag den Abschied von einer unbeschwerten Kindheit bedeutet.

"Um euch dreht sich heute alles. Eure Kindheit geht zu Ende und nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt - die Zeit, erwachsen zu werden", unterstrich der Festredner und das Ehrenmitglied der Landesvereinigung Jugendweihe, Günter Rettig, am Sonnabend in Tangerhütte noch einmal die Wichtigkeit dieses Tages. Vor etwa 300 Angehörigen wurden die Jugendlichen dann mit einer Urkunde und einem Festbuch symbolisch in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.

"Vielleicht wundert ihr euch über die Tränen eurer Eltern und Großeltern", sagte Rettig zu den Jugendlichen. "Aber in ein paar Jahren werdet ihr verstehen, dass heute die Erinnerungen an das erste Lachen, die Aufregung um den ersten Zahn, das erste Wort, Streitereien im Kindergarten, tausend Mal die Nase putzen, unzählige Male die Schnürsenkel binden, an die Schultüte und an so manchen Streich wiederkommen werden und gleichzeitig davon Abschied genommen wird."

Doch all die Erinnerungen sollen die Jugendlichen nicht an ihrer Entwicklung hindern. "Feiert diesen Tag so wild und ausgelassen wie ihr möchtet", forderte Rettig die Mädchen und Jungen auf. "Werdet keine Trauerklöße oder eiskalte Rechner, verabscheut Gewalt und Fremdenhass und vor allem findet euren Weg im Leben", wünschte Rettig den Jugendlichen für ihr weiteres Leben und mit den Worten "Jeden Tag sinnvoll zu nutzen, das ist doch ein gutes Lebensmotto", nahmen die Eltern und Großeltern überglücklich und mit Tränen in den Augen ihre nun fast erwachsenen Kinder in den Arm.