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Üben für den Ernstfall Feuerwehr testet mit THW an Stationen das Miteinander

Von Anke Hoffmeister 16.11.2010, 09:02

Wie funktioniert die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Ernstfall? Das wollten die Tangermünder Kameraden und Stendaler THW-Mitglieder am Sonnabend wissen. Auf einem alten Betriebsgelände an der Meyerstraße absolvierten sie fünf Station in gemischten Gruppen.

Tangermünde. Es sieht gar nicht so schlimm aus, weder von oben noch von unten. Doch für die Männer, die am Sonnabend das Retten und Selbstretten aus einem oberen Stockwerk proben, kostet es jede Menge Überwindung. Einfach nur dem Seil und seiner eingenen Kraft zu vertrauen, das schießt Adrenalin durch den Körper.

"Noch einmal mach’ ich das jetzt aber nicht", sagt zum Beispiel Matthias Bonin, nachdem er zum zweiten Mal das Abseilen gewagt hat und mit zitternden Händen den Haltegurt löst.

Doch nicht nur hier war am Sonnabend Überwindung gefragt. Auch die Höhentauglichkeit wird auf die Probe gestellt. Immer zu zweit steigen die Feuerwehr- und THW-Kameraden in den Korb der Drehleiter, gurten sich an und dann geht es ab in Richtung Himmel. 30 Meter lang ist die Drehleiter. "Bis jetzt wollte keiner früher wieder aussteigen", lautet die Zwischenbilanz von Andreas Bahr, dem stellvertretenden Tangermünder Wehrleiter, zur Mittagszeit.

Mit den hydraulischen Rettungsgeräten machen die THW- und Feuerwehrmänner an der nächsten Station Bekanntschaft. Zugführer Steffen Buddy zeigt ihnen, wie fachgerecht ein verunfalltes Auto zerschnitten wird, welche Geräte wo zum Einsatz kommen müssen, um die eingeklemmten Personen aus dem Auto zu retten.

Unter der Aufsicht von THW-Männern wurde am Sonnabend außerdem ein Dreibock aufgebaut. Damit können Menschen aus der Tiefe gerettet werden, denn im Mittelpunkt des Dreibocks kann ein Seilzug befestigt werden. An der fünften Station lernen die Feuerwehrmänner und THW-Mitglieder das Abstützen und Aussteifen von Gebäuden.

Insgesamt waren es 30 junge Männer, die am Sonnabend das Zusammenspiel testeten, bei dem sich die einen den anderen unterordnen müssen. "Auch das ist eine neue Erfahrung", sagt Ray Woitek vom THW. Sei sein Trupp allein im Einsatz, dann seien die Aufgaben immer klar verteilt.

Für Zugführer Michael Classe, der die Idee im Mai hatte und damit beim THW auf Interesse stieß, soll es nicht die letzte Zusammenarbeit gewesen sein. Er hat schon wieder neue Pläne.