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Junge Produzenten und Filmemacher von "Balian Films" bitten um Unterstützung Lüderitzer Kneipe überzeugt als Kulisse für "Kalter Kaffee"

Von Birgit Schulze 16.11.2010, 09:02

30 verschiedene Gaststätten in der ganzen Altmark haben sich die jungen Leute von "Balian Films" angesehen, um den richtigen Rahmen für ihr Projekt "Kalter Kaffee" zu finden. Am Wochenende lief der erste Teil der Dreharbeiten in der alten Lüderitzer Gaststätte "Zur Stadt Berlin". Das junge Filmteam, das aus einem Freundeskreis am Wickelmann-Gymnasium heraus entstand, bekam dabei schon allerhand Unterstützung, wünscht sich aber noch mehr.

Lüderitz. Das alte Hirschgeweih an der Tür, die vom vielen Rauch der Jahrzehnte vergilbte Tapete mit den hellen Flecken, wo einst ein Bild heruntergenommen wurde oder die schummerigen Lampen – das alles überzeugte. "Das hier war perfekt", so beschreibt es Regisseur, Ideengeber und Kopf des Filmprojektes, Rico Dietzmeyer. Die Lüderitzer Gastwirtschaft wurde früher von der ältesten Gastwirtin der Region betrieben und ist bis heute im Originalzustand geblieben. Die Angehörigen hatten die Räumlichkeiten für die Filmarbeiten bereitgestellt.

Gemeinsam mit rund 20 weiteren Beteiligten von "Balian Films", einer Interessengemeinschaft junger Leute, die es seit etwa einem Jahr gibt, dreht Dietzmeyer seinen Film unter dem Titel "Kalter Kaffee", mit dem er sich unter anderem für ein Studium der Filmregie an den verschiedenen deutschen Filmhochschulen bewerben will. Doch der Film wird auch öffentlich gezeigt werden, denn das Interesse ist schon jetzt groß. Vom Oberbürgermeister Stendals, Klaus Schmotz, habe man bereits eine Zusage für eine interne Premiere im Rathaus. Weitere Vorführungen seien geplant, sagen die Verantwortlichen.

Träger des Filmprojekts ist ein studentischer Verein aus Görlitz namens "Kultours". Mit im Boot sind bei den Dreharbeiten, die am vergangenen starteten und am nächsten Wochenende weiterlaufen, aber nicht nur Studierende aus Fachrichtungen wie Medientechnik, Psychologie oder Mediengestaltung, sondern auch angehende Mechatroniker oder Kulturmanager.

Zwischen 16 und 25 Jahre alt sind die Mitglieder der Balian-Filmcrew und sie alle waren einmal Schüler des Stendaler Winckelmann-Gymnasiums.

Aus einem Freundeskreis heraus, der sich schon an der Schule mit Filmen beschäftigt habe, sei das Ganze entstanden, berichtet Produktionsleiter Tino Franzke.

Gedreht haben die jungen Leute, die heute in ganz Deutschland studieren, schon die Abi-Bälle der vergangenen Jahre an ihrer früheren Schule, aber auch Imagefilme, und ein kleiner Spielfilm für die Schule wurden bereits produziert. Unterstützung für das aktuelle Filmprojekt gab es nicht nur vom ehemaligen Englischlehrer Jens Beutel, sondern auch von Stendalern wie der Rentnerin und früheren Gastwirtschaftsinhaberin Ingrid Rösicke. "Ich habe gehört, dass ein Gastwirt gesucht wird, da dachte ich: Vielleicht geht auch eine Gastwirtin. Aber die Rolle war schon besetzt, also habe ich gefragt, was sonst noch gebraucht wird. Und dann habe ich Kuchen gebacken", erzählt sie, während sie die Verpflegung der Crew mitorganisiert.

Fürs Catering gab es auch Unterstützung von Landbäckerei, der Fleischerei Altmärker und vom Edeka-Center in Stendal. Und auch Fahrzeuge bekamen sie gestellt.

Die größten Kosten aber entstehen durch die professionelle Technik, mit der vor Ort gearbeitet wird. Und auch die Fahrtkosten der Beteiligten schlagen zu Buche. "Unser Budget ist ausgereizt", sagt Aufnahmeleiter Tim Hartel. Deshalb bitten die Mitglieder von Balian-Films vor allem um finanzielle Unterstützung.

Wer helfen möchte, kann sich unter der Telefonnummer (01 51) 22 27 83 46 oder per E-Mail mit ihnen in Verbindung setzen: balianfilms@ googlemail.com.