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In Stendal gab es 2013 einen Toten und elf Schwerverletzte / Ist Radfahren unsicher geworden? Dieses Jahr schon 75 Radfahrerunfälle

Von Patrick Becker 29.10.2013, 01:15

Die Polizei hat keine Erklärung für die Zunahme der Unfallzahlen. Es hätten sich noch keine Schwerpunkte gebildet, sagte ein Sprecher.

Stendal l Anfang Oktober kam es in Stendal zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Ein 84-jähriger Fahrradfahrer wurde auf der Bahnhofstraße von einem Auto erfasst und erlag Stunden später seinen Verletzungen (die Volksstimme berichtete). Innerhalb von wenigen Wochen kam es darüber hinaus in Stendal zu drei weiteren schweren Radfahrer-Unfällen an der Schützenplatzkreuzung. Wie unsicher ist das Radfahren in Stendal, fragt die Volksstimme?

Fred Mücke, Pressesprecher und Beauftragter für die Verkehrsprävention der Polizeirevier Stendal, sieht trotz der Häufung von Radfahrunfällen keine Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet Stendal. "Nach Definition der Polizei handelt es sich um einen Unfallschwerpunkt, wenn in drei Jahren entweder an einem Ort drei Unfälle mit schweren Verletzten oder fünf Unfälle nach derselben Art und Weise registriert werden", sagte Mücke.

Gleichwohl registrierte die Polizei in diesem Jahr weit mehr Unfälle mit einer Beteiligung von Radfahrern als 2012. Woran das liegt, vermag Mücke derzeit nicht zu sagen. Erst im Februar trifft sich eine Verkehrsunfallkommission, die mögliche Unfallschwerpunkte und Gefahrenpotenziale analysiert und eventuell bauliche oder sonstige Maßnahmen veranlasst, um Unfallschwerpunkte zu entschärfen.

Bisher wurden im laufenden Jahr 75 Verkehrsunfälle mit einem Toten, elf schwer verletzten und 43 leicht verletzten Fahrradfahrern registriert. Damit liegt die Zahl der Unfälle und der Verletzten bereits Ende Oktober im Bereich des gesamten Vorjahres.

2012 wurden 79 Unfälle mit neun Schwerverletzten und 48 leicht verletzten Personen aufgenommen. "Tote waren nicht zu verzeichnen", so Mücke. Ein objektiver Grund für die Häufung der Unfälle konnte bisher nicht identifiziert werden.

In den kommenden Tagen wird die Polizei in Stendal an Schulen verstärkt zur Herbstzeit Fahrrad-Kontrollen durchführen, so Mücke. Es soll die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer weiter verbessert werden.