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Stendal im Roman "Glück hat seinen Preis"

10.01.2014, 01:23

Die Familienchronik "Glück hat seinen Preis" mit stark autobiographischem Anklang erschien 1983. Ab Seite 184 von insgesamt 284 Seiten spielt die Erzählung, in der die Autorin das Leben ihrer Mutter schildert, in Stendal. Hier einige Auszüge:

"Stendal also, zum ersten Mal die Stadt, in der sie fünfundzwanzig Jahre bleiben sollte. Eine breite Hauptstraße, schmale Gassen, Fachwerk und Gründerzeit, die Backsteingotik der Marienkirche, die moderne Fassade vom Kaufhaus Ramelow, das Winckelmanndenkmal. Antwortete etwas in ihr? Nein, noch nicht. Vorläufig war alles nur neu und klein."

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"Auch ließ er sich nicht davon abbringen, als begeistertes Mitglied des ebenfalls neugegründeten Schwimmclubs ¿Wasserfreunde\' von Haus zu Haus zu laufen, um für eine vereinseigene Badeanstalt, die bei den Baggerteichen der Ziegelei Jänicke angelegt werden sollte, Spenden zu sammeln."

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"Das Stendaler Theater, ein Privatunternehmen, nicht gerade glänzend angesichts der wirtschaftlichen Verhältnisse nach Krieg und Inflation, befand sich zu dieser Zeit in den Händen eines Siegmund Kahl, Schauspieler und Regisseur von manischer Besessenheit. Er hatte das Gebäude von der Stadt gepachtet, obwohl bereits zwei Vorgänger (...) mit abenteuerlichen Pleiten gescheitert waren."

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"Im April 1945 (...) rückten die Amerikaner nach Stendal vor. Das deutsche Militär war bereits abgezogen, die Stadt von Flüchtlingen verstopft, auf dem Markt feierten Franzosen und Polen das Ende ihrer Gefangenschaft. (...) Gegen Mittag kam Berta mit einem Handwagen zu Christine gerannt, atemlos vor Aufregung. Das Lebensmittelmagazin der Wehrmacht, draußen beim Haferbreiter Weg, werde geplündert, man müsse hin, sofort."