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Kontroverse Diskussion über Altmark-Werbung hält an Fehse: "Diese Kampagne hat Potenzial"

Von Antje Mewes, Marc Rath, Volker Langner und Donald Lyko 18.01.2014, 01:23

Stendal l Noch immer beherrschen das Logo und der Slogan der neuen Werbekampagne für die Altmark die Diskussion. Die Macher stehen zu ihrer Strategie und erhalten neben Kritik auch Zuspruch.

Am Rande von Veranstaltungen, in sozialen Netzwerken, in Gesprächen auf der Straße - die Werbekampagne für die Altmark mit dem grünen A und dem Slogan "Die Altmark - Grüne Wiese mit Zukunft" erhitzt die Gemüter. Es seien auch Alternativen dazu erarbeitet worden. "Aber die haben wir ziemlich schnell verworfen", erklärt Regionalmanager Gerhard Faller-Walzer. Und ergänzt: "Das A mit dem Punkt war von Anfang an dabei und stand auch nicht in Frage." Es stehe natürlich für die Altmark, und werde mit "A wie Anfang" oder "Eins A" - was so viel wie "super" bedeute - assoziiert.

Die grüne Wiese solle die Weite der Altmark symbolisieren. Mit dem Wort Weite oder Horizont gebe es schon andere Werbeslogans. Die grüne Wiese solle Vorstellungen von weitem Raum wecken. "Dort kann alles passieren, Tourismus, Wirtschaft oder ein Hochschulstandort", erklärt Faller-Walzer. Der Begriff habe viele Schnittmengen. Mit dem Wort Zukunft solle Perspektive ausgedrückt werden. "Wir haben das nicht aus der Luft gegriffen. Es wurden Interviews geführt und es gab Workshops dazu", erklärt Faller-Walzer.

"Diese Kampagne hat Potenzial", betont Adolf Fehse, Vize-Präsident der Industrie- und Handelskammer Magdeburg (IHK). Der Unternehmer aus Klötze, der den Regionalausschuss Altmark der IHK leitet, will die Kampagne jetzt weiter stärken.

"Nicht zu kleinteilig argumentieren."

Die Kampagne dürfe "nicht zu kleinteilig argumentieren. Es galt, wenige, aber absolute Schwerpunkte herauszuarbeiten." Für den Unternehmer ist klar: "Wirtschaft ist die Nummer 1". Ob Handwerk, Landwirtschaft und Industrie - "hier entstehen Mehrwert und werden Steuern verdient, die das Leben in der Altmark lebenswert machen". Weitere Schwerpunkte sind für ihn Tourismus und Bildung. "Es hat mich berührt, dass unser Blick nur in Richtung Tourismus ging, das ist zu kurz gesprungen. Auf der grünen Wiese ist erstmal alles möglich", setzt Fehse darauf, dass sich mit dem Slogan das Image der Altmark erweitert. "Ich hoffe, dass wir viele Themen finden. Das muss von uns kommen und getragen werden - von der Ein-Mann-Gesellschaft über Unternehmen bis hin zu den Vereinen und Städten."

Stefan Korneck, Vorsitzender der altmärkischen Wirtschaftsjunioren, appelliert, auch "über den Tellerrand" zu schauen. "Wir kämpfen gezielt darum, Fachkräfte auf Dauer zu gewinnen. Nicht nur die Touristen - die sind nach drei bis vier Tagen wieder weg." Fehse ist optimistisch, dass sich die ersten Irritationen auflösen: "Es will keiner den schönen Drömling industriell nutzen. Aber wir haben von der niedersächsischen Landesgrenze bis zur Elbe jede Menge grüne Wiese, auf der es für jeden die Möglichkeit gibt, Konzepte umzusetzen."

Manfred Hippeli, Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, sagt: "Wir brauchen eine Marke, um die Altmark stärker bekannt zu machen." Wichtig sei aber nicht nur die Außendarstellung, sondern ebenso, dass das Image nach innen transportiert wird. "Wir Altmärker müssen das Image transportieren, die Altmärker müssen für die Altmark einstehen", erklärt Hippeli.

Das Ziel der Marketingstrategie entspreche genau dem, was das Gut Zichtau und die dort ansässige Stiftung Zukunft Altmark vorhaben, sagte Magnus Staehler, Projektleiter für das Gut und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung. Den Begriff "Grüne Wiese" im Slogan findet er sehr gut gewählt, "denn da steckt viel Lebendigkeit drin".