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Feuerwehr und Förderverein ziehen Jahresbilanz/Hochwasser stand noch einmal im Mittelpunkt 2013 ging Bittkauer Wehr an ihre Grenzen

Von Birgit Schulze 20.01.2014, 02:27

Den Jahresrückblick bei der Bittkauer Freiwilligen Feuerwehr bestimmte am Wochenende noch einmal das Hochwasser im Juni. "Wir sind bis zur Leistungsgrenze und darüber hinaus gegangen", sagte Ortswehrleiter Thomas Lemme. Ortsbürgermeister Klaus Spötter hofft auf ein ruhigeres 2014.

Bittkau l Von gesunkenen Mitgliederzahlen und dem demografischen Wandel sprach Thomas Lemme bei seinem Rückblick zur Jahreshauptversammlung der Bittkauer Wehr. "Es wird immer schwerer, neue Leute zu gewinnen", erklärte er und verwies noch einmal auf das in Bittkau geborene Feuerwehrmotto "Mitmachen statt zuschauen", das nicht nur die neuen Shirts des Fördervereins der Wehr ziert, sondern inzwischen auch die Fahrzeuge in Bittkau und Tangerhütte.

"Die Arbeit in der Feuerwehr ist nicht mehr selbstverständlich", sagte Lemme und dankte am Sonnabend allen Mitgliedern sowie den Partnern. Auch die Alters- und Ehrenabteilung in Bittkau verdiene Respekt und sei "beispielhaft in der ganzen Einheitsgemeinde", betonte er. Die älteren Kameraden sind nicht nur beim Weihnachtsbäume einsammeln und beim Warten der Brunnen, sondern auch bei der Winterfestmachung sehr aktiv und betreuen die Soldatengräber im Ort. Einer, der schon besonders lange dabei ist, ist Karl-Heinz Pukallus. Als ehemaliges Vorstandsmitglied wurde er am Sonnabend für 60 Jahre in der Wehr geehrt.

74 Mitglieder hat die Bittkauer Wehr, 84 der Förderverein, der zuvor durch den Vorsitzenden Torsten Schulze seine Jahresbilanz gezogen hatte.

Zehn Tage Einsatz am Stück während der Flut

Insgesamt sei die Bittkauer Wehr "auf einem guten Weg", so Lemme, denn die Kameraden und Kameradinnen seien gut ausgebildet. Als "schweres Jahr" bezeichnete er das zurückliegende. Zehn Tage am Stück waren die Bittkauer Kameraden im Einsatz, als das Hochwasser im Juni eintraf. Doch auch zuvor, bei einem Verkehrsunfall oder danach bei einem Brand an der Elbstraße oder bei einem Sturmschaden im November waren sie gefragt. Zusammen mit dem Förderverein der Wehr gestalteten sie aber auch das kulturelle Leben im Ort mit.

Der berichtete in der vorangegangenen Jahreshauptversammlung des Fördervereins von seinen Aktivitäten vom Weihnachtsbaumverbrennen über das Skat- und Romméturnier bis hin zur Halloweenparty. Höhepunkt war der Sommernachtsball, bei dem eine Spendenbox aufgestellt worden war, in der 375 Euro zusammenkamen, die vom Förderverein auf 700 aufgestockt wurden und an die von der Flut schwer getroffene Feuerwehr in Fischbeck übergeben worden war. Auch beim Hochwasser vor Ort packte der Förderverein mit an, sorgte für Verpflegung und Betreuung.

Jugendwart Stefan Groke sprach von einen schweren Jahr für die sieben Mitglieder der Jugendwehr, denn auch sie waren von den Folgen des Hochwassers betroffen. Seitdem der Keller und Ausbildungsraum des Feuerwehrgerätehauses geflutet war, musste der Theorieunterricht in der Fahrzeughalle stattfinden. Die Beseitigung der Schäden gestaltete sich schwierig, weil das Gebäude kein kommunales ist.

Erst seit Dezember ist auf Drängen der Wehrleitung eine Lösung gefunden worden. Trotzdem waren auch die Jugendlichen sehr aktiv. Vom Orientierungsmarsch in Schönhausen, dem Zeltlager in Zabakuck und der Stadtrallye in Tangerhütte berichtete Groke. Und auch einen Badeausflug nach Stendal gab es im Vorjahr.

Nachfragen der Kameraden gab es unter anderem zum Thema Wasserwehr - wo und wie diese arbeite. Dass die zwar gegründet sein soll, aber ihre Arbeit vor Ort bisher nicht wahrgenommen wurde, hieß es. Feuerwehrkameraden dürften darin auch nicht mitwirken. Ortsbürgermeister Klaus Spötter versprach, die Frage an die Verwaltung heranzutragen und dankte allen Beteiligten für das im Jahr 2013 Geleistete. Er sprach von einer Zusammenarbeit mit Stadtrat und Verwaltung, die wieder verbessert werden müsse und von Mitteln zur Beseitigung von Hochwasserschäden, die beantragt seien. "Ich hoffe, das Jahr 2014 wird ruhiger", sagte er zum Abschluss.