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Winterliche Straßenverhältnisse sorgen für rund 20 Unfälle / Winterdienst ab 3 Uhr im Einsatz Milchtransporter kippt auf Glatteis um

Rund 20 Verkehrsunfälle mit einer leicht verletzten Person, wenig mehr Einsätze in der Rettungsleitstelle als sonst und schulfrei für die Wahrburger. Das ist die Bilanz des gestrigen Wintereinbruchs.

Von Thomas Pusch 22.01.2014, 02:23

Stendal l Gegen 3.40 Uhr sorgten die winterlichen Verhältnisse auf den Straßen gestern früh für den ersten Unfall. 500 Meter vor Stendal geriet ein Milchtransporter mit Anhänger auf der Tangermünder Chaussee ins Schleudern. Er fuhr über den linken, dann über den rechten Seitenstreifen. Dort kippte der Anhänger um. Teile der 19500 Liter Milch flossen auf die Straße. Ab 6.15 Uhr wurde die Straße für vier Stunden zur Bergung des Sattelzuges gesperrt.

Die Sperrung führte indirekt zu einem weiteren Unfall auf der Straße. Auf Höhe der Tankstelle wendete eine 54-jährige Honda-Fahrerin. Dabei geriet sie ins Rutschen und prallte gegen ein Verkehrsschild auf der Mittelinsel. Es entstand nur Sachschaden.

53-Jährige fährt gegen einen Baum

Nicht ganz so glimpflich ging der Unfall einer 53-jährigen Suzuki-Fahrerin aus, die gegen 5.40 Uhr in Kamern auf glatter Fahrbahn nach rechts abkam und gegen einen Baum fuhr. Dabei wurde sie leicht verletzt. Laut Polizei war dies der einzige Personenschaden aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse. Insgesamt wurden rund 20 Unfälle wegen Straßenglätte registriert. Polizeisprecher Fred Mücke mahnte, die Geschwindigkeit den Verhältnissen anzupassen. "Bei Glätte können auch zehn Stundenkilometer in der Tempo-30-Zone zu viel sein", sagte er. Er riet zum Einhalten des Sicherheitsabstandes, zum Überprüfen der Beleuchtung und zum besonnenen Fahren. "Selbst wenn man unter Zeitdruck ist, lohnt es sich nicht, hektisch zu werden, und dann vielleicht gar nicht anzukommen", brachte er es auf den Punkt.

In der Rettungsleitstelle sorgte der Wintereinbruch nicht für eine bemerkenswerte Veränderung der Einsatzlage wegen Stürzen und Knochenbrüchen. Zwei, drei Fälle mögen es gewesen sein, hieß es von dort. In der Notaufnahme des Johanniter-Krankenhauses wurden doppelt so viele Patienten wie sonst behandelt.

Seit 3 Uhr früh war der Winterdienst der Kreisstraßenmeisterei unterwegs gewesen. "Elf Fahrzeuge waren im Einsatz", sagte deren Leiter Thomas Müller auf Volksstimme-Nachfrage. Bis 8 Uhr wurden etwa 35 Tonnen Salz und zwölf Tonnen Sole gestreut. Um 11 Uhr startete die zweite Schicht, die etwa nochmal soviel Taumittel verbrauchte. "Unser Gebiet ist immerhin 2,2 Millionen Quadratmeter groß", sagte Müller. Auch für Montagfrüh war der Streudienst bereits ab 3 Uhr geplant, um die Straßen noch vor dem Berufsverkehr freizubekommen.

Verspätungen bei Schülerbeförderung

Allerdings reicht das Streuen allein nicht aus. "Im Norden des Landkreises, wo weniger Verkehr rollt, dauert es länger, bis das Eis getaut ist", erklärte Müller.

In der Schülerbeförderung kam es gestern früh im gesamten Landkreis zu Verspätungen, da die Busse den Straßenverhältnissen entsprechend langsamer als üblich fahren mussten und aufgrund extrem glatter Haltestellenbereiche das Aus- und Einsteigen langsamer verlief als sonst.

Der Stendaler Ortsteil Wahrburg konnte aufgrund von extremer Straßenglätte in den Morgenstunden gar nicht bedient werden. Somit konnten die Schüler aus diesem Bereich auch nicht in die Schulen befördert werden. Die entsprechenden Schulen wurden informiert.

Bei den Rückfahrten gab es gestern keine Probleme. "Sollte die Straßenglätte auch in den nächsten Tagen anhalten, wird es auch dann zu Verspätungen kommen", sagte Pressesprecher Edgar Kraul. Mit einem Totalausfall der Beförderung werde aber nicht gerechnet.

Ein Video zum Unfall des Milchtransporters gibt es unter www.volksstimme.de/stendal