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Nach 25 Jahren in der Stadtverwaltung geht Michael Standke in den Ruhestand Hochzeitssuppe sorgte für Ärger an der Grenze

Von Thomas Pusch 24.01.2014, 02:20

Am kommenden Donnerstag wird Michael Standke aus der Stadtverwaltung verabschiedet. Der Sachgebietsleiter Tourismus und Veranstaltungsmarketing kann auf ereignisreiche 25 Jahre zurückblicken.

Stendal l Es schien Michael Standke schon vorbestimmt zu sein, dass er eines Tages das Rolandfest organisieren würde. "Mein Vater hat es vor fast 50 Jahren aus der Taufe gehoben", erzählt der Sachgebietsleiter Tourismus und Veranstaltungsmanagement wenige Tage, bevor er am 30. Januar in den Ruhestand geschickt wird.

Vom Kraftverkehr in die Tourismusförderung

Doch bis er in die Fußstapfen seines Vaters Otto trat, vergingen einige Jahre, führte ihn das Leben in eine ganz andere Richtung. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Kfz-Schlosser und Berufskraftfahrer. Von 1976 bis 1987 arbeitete er beim Kraftverkehr in Stendal, wechselte dann zum Rat des Kreises und kam in der Wendezeit zur Stadtverwaltung. Mit dem Rolandfest hatte das noch nichts zu tun.

Allenfalls indirekt, denn Standke war für den technischen Bereich des Festes zuständig. Das Hauptaugenmerk lag aber auf dem Tourismus. Von da stammt auch eine Anekdote, die sich etwa 1990 abgespielt hat. Die Stadt Stendal warb für sich in Luxemburg. Standke war mit seinem Privatwagen unterwegs, hatte einen großen Kessel Hochzeitssuppe an Bord. Und die wurde zum Verhängnis. "An der Grenze wollte der Zoll eine veterinärmedizinische Unbedenklichkeitserklärung sehen", erinnert er sich. Zehn Stunden schmorte er an der Grenze, bis telefonisch geklärt war, dass die Suppe ungefährlich war. Ein Vierteljahrhundert später kann Standke darüber schmunzeln. Es gab auch nicht viele Blamagen dieser Art.

Erfolge kann er einige aufzählen. So habe sich das Rolandfest, das er 2008 zum ersten Mal leitete, zu einem Event und "dem wohl perfektesten Fest in Sachsen-Anhalt" entwickelt. Wie sein Vater hat auch er eine Veranstaltung erfunden, Garten und Ambiente, das seit sieben Jahren für eine volle Innenstadt sorgt. "Ich hoffe, dass es das noch gibt, wenn ich Steinkohle bin", möchte er Spuren hinterlassen. Ab dem 1. Februar will er sich aber zunächst um den Modellbau, alte Autos, seine Stammtische und vor allem um seine Frau kümmern.