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Zwei von drei Preisen in einem Wettbewerb um Toleranz im täglichen Miteinander gehen an Tangermünder Diesterweg-Gymnasiastinnen Sophie und Bin Bin überzeugen mit Plakaten

Von Anke Hoffmeister 25.01.2011, 05:27

Zwei von drei Preisen haben Schülerinnen des Diesterweggymnasiums Tangermünde-Havelberg gewonnen. Bin Bin Zhao und Sophie Alberts aus Klasse 9 überzeugten jüngst die Jury mit ihren Plakaten zum Thema "Alle anders – alle gleich". Gestern wurden sie dafür ausgezeichnet. Jede von ihnen erhielt einen 100-Euro-Gutschein.

Tangermünde. In einer multikulturellen Gesellschaft stoßen viele Unterschiede aufeinander. Es beginnt beim Andersaussehen, Anderssprechen und setzt sich fort im Andersleben. Um trotz all der Unterschiede friedlich nebeneinander und auch miteinander zu leben, ist Toleranz erforderlich – Toleranz auf allen Seiten füreinander.

Im vergangenen Jahr hatten Liane Bischoff und Birgit Hartmann vom Netzwerk für Integration von Migranten an Schulen des Landkreises zu einer Plakataktion aufgerufen. Unter dem Motto "Hingucken – Einmischen, für ein demokratisches und tolerantes Sachsen-Anhalt" fand im gesamten Land eine Aktion statt. "Alle anders – alle gleich" lautete der Titel des Wettbewerbs, an dem sich Schülerinnen und Schüler beteiligen konnten.

"Da wir das Thema Plakate sowieso in Klasse 9 behandeln, passte das gut", berichtete gestern Kunstlehrerin Christiane Laschitza. Am Ende hatte sie die Qual der Wahl. "Viel mehr als nur die fünf hätte ich einreichen können. Es waren wirklich viele gute Arbeiten dabei", berichtete sie. Doch da die Jury von einer größeren Teilnahme ausgegangen war, gingen nur fünf Plakate aus der Tangermünder Schule nach Stendal. Insgesamt wurden nur 15 Arbeiten aus fünf Schulen eingereicht.

Zu sehen waren die Werke zum Miteinander besser leben bis Anfang Dezember in der Wandelhalle der Stadt Stendal und bis gestern in der Bürgerhalle des Landratsamtes.

Eine Jury aus sechs Personen entschied letztendlich, welche dieser Kunstwerke einen Preis verdient hätten. "Wir wollen mit diesen Plakaten einen Kalender gestalten", verriet Liane Bischoff. Für Sophie Alberts und Bin Bin Zhao neben der Auszeichnung ihrer Arbeiten mit 100-Euro-Gutscheinen für einen Elektronikfachmarkt ist das eine weitere Ehrung. "Einen dieser Kalender werden wir eurer Schule natürlich kostenlos zur Verfügung stellen", kündigte Liane Bischoff an.

Ihren Besuch im Tangermünder Gymnasium nutzten die beiden Frauen vom Netzwerk für Integration von Migranten gestern gleich dazu, um für eine weitere Aktion zu werben. Sie laufe bereits seit einiger Zeit im Land Sachsen-Anhalt, so Liane Bischoff. Der Landkreis Stendal sei der einzige, der sich bisher noch nicht beteiligt hätte. Etwa 500 000 Kinder und Jugendliche besuchen bisher in Deutschland eine "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage". Mehr als 840 Schulen gehören dem Netzwerk "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" an. Es ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland.

Jede Schule kann den Titel erwerben, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller, die in einer Schule lernen und lehren, verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. Mehr Informationen gibt es dazu im Internet.

www. schule-ohne-rassismus.org