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Tangerhütter Stadtrat befürwortet das Einsetzen eines Beauftragten zur Führung der Verwaltung ab 1. März Hans-Dieter Sturm könnte die Bürgermeisterin ersetzen

Von Birgit Schulze 14.02.2014, 02:17

Tangerhütte l In nicht öffentlicher Sitzung hat der Stadtrat der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte am späten Mittwochabend das Einsetzen eines Beauftragten zum 1. März beschlossen, der das Amt der langfristig erkrankten und als dienstunfähig eingestuften Bürgermeisterin übernehmen soll. Das wurde im Anschluss an die Sitzung bekanntgegeben.

Dieser Beauftragte wird in Tangerhütte kein Unbekannter sein: Hans-Dieter Sturm, Verwaltungsfachmann aus Niedersachsen, war schon von April 2012 bis März 2013 als Berater der Verwaltung vor Ort und danach als Zwangsverwalter in der Stadt Oberharz am Brocken im Einsatz.

Er könnte nun als eingesetzter Bürgermeister zunächst bis Juli, möglicherweise auch länger, in die Tangerhütter Verwaltung zurückkehren. Entsprechende Verträge sollen bereits vorbereitet sein.

Diese Lösung war vonseiten des Landkreises erarbeitet worden, weil mit den wiederholten Rücktrittsersuchen der Bürgermeister-Stellvertreter Erich Gruber und Angelika Bierstedt die Führungslosigkeit für die 32 Orte der Region drohte. Gruber und Bierstedt übernehmen seit längerem neben ihren Fachämtern Bauamt und Kämmerei auch die Aufgaben der gewählten Bürgermeisterin Birgit Schäfer. Schon zwischen Oktober 2012 und Februar 2013 war diese erkrankt, seit Juni 2013 ist sie dauerhaft krankgeschrieben. Ein Gutachter hatte ihre Dienstunfähigkeit festgestellt.

Die Einheitsgemeinde wird allerdings auch die Kosten für den Beauftragten ab 1. März übernehmen müssen. Wenn die Bürgermeisterin, die inzwischen gegen die vom Stadtrat beschlossene Versetzung in den Ruhestand Widerspruch eingelegt hat, zwischenzeitlich gesunden und zurückkehren sollte, hätte Tangerhütte faktisch zwei Bürgermeister.

Um das zu vermeiden, soll der mehrfach verschobene Antrag auf Abwahl der 2010 gewählten Bürgermeisterin in der nächsten Stadtratssitzung am 26. März erneut auf den Tisch kommen, informierte Initiator Marcus Graubner (CDU). "Es hängt dann also an allen Fraktionen, Flagge zu zeigen und eine Neuwahl für das Bürgermeisteramt möglich zu machen."