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Schüler untersuchen Schulgebäude Klimadetektive mit Wärmebildkameras

20.02.2014, 07:41

Tangerhütte l Mit der Wärmebildkamera machten sich Schüler des Landesbildungszentrum (LBZ) Tangerhütte auf die Suche nach Wärmebrücken und Energieverschwendern. Im Rahmen der Aktion "Klima mobil" erlebten sie eine ganze Projektwoche mit spannenden Erkenntnissen.

Eine ganze Projektwoche stand für die Schüler der Klasse S9K um Projektleiter Andreas Rinke im Zeichen des Klimaschutzes. Im Rahmen der Aktion "Klima mobil" machten sie sich dabei als "Klimadetektive" auf die Suche nach Energiesparmöglichkeiten und Quellen von Wärmeverlusten. Und dabei kam Spannendes zutage, wie Lehrer Andreas Rinke jetzt in der Auswertung berichtet.

In dem Projekt ging es um eigenes Engagement und einen aktiven Beitrag der Schüler für den Klimaschutz. Sie beschäftigten sich mit den Vor- und Nachteilen der erneuerbaren Energiearten, suchten beispielsweise nach effektiven Möglichkeiten ein Einfamilienhaus zu heizen, verglichen eine normale Glühlampe mit einer Energiesparlampe und einer LED-Leuchte gleicher Leistung oder beschäftigten sich mit Elektroautos.

Sichtbar wurden Wärmebrücken und Energieverluste dann mit Hilfe von Wärmebildkameras. Die wurden von den Firmen "Fluke" und "Comtec Gramolla" extra für das Projekt zur Verfügung gestellt. Die Schüler wollten mit dieser Spezialtechnik überprüfen, ob sich die Investitionen in die Wärmedämmung ihrer Schule gelohnt haben.

Das Schulamt in Stendal ermöglichte es, zwei Klassenräume der benachbarten und inzwischen geschlossenen Rosa-Luxemburg-Schule für diese Messungen noch einmal aufzuheizen. Da die ehemalige Schule für Lernbehinderte baugleich mit den Schulgebäuden des LBZ Tangerhütte ist, bot sich eine thermografische Untersuchung beider Objekte an.

Wärmebrücken und energiefressende Tafeln

Die Schüler staunten nicht schlecht, als sie die Wärmebilder auswerteten. Das unsanierte Gebäude heizte regelrecht die Umgebung auf. Aber auch an der vor fast fünf Jahren neu gebauten Turnhalle auf dem Gelände ihrer eigenen Schule entdeckten sie Wärmebrücken die zu Schäden am Gebäude führen könnten. Hier bestehe dringend Handlungsbedarf, denn die Garantie laufe in wenigen Monaten ab, stellte Andreas Rinke fest.

Auch die neuen, interaktiven Tafeln in den Unterrichtsräumen wurden von einer Gruppe unter die Lupe genommen. Schon im Standby-Modus verbrauchen sie 51 Watt - jede Stunde. Hochgerechnet auf 365 Tage im Jahr wären das 18,36 Kilowattstunden. Im Betrieb verbrauchen sie 292 Watt - also rund 186 Kilowattstunden pro Jahr.

Die Schüler schlugen nach diesen Messungen vor,in Zukunft mit einer abschaltbaren Steckerleiste den Verbrauch der Elektroenergie im Standby-Modus zu vermeiden.

Aber auch künstlerisch setzen sie im Rahmen des Projektes ihre Ideen zur Energieeinsparung in Form von Bildern um. Zum Abschluss der Projektwoche stellte jede Gruppe mit Hilfe von Power-Point-Präsentationen den anderen Klassenkameraden ihre Ergebnisse vor.

Gemeinsam mit Andreas Rinke, wollen die Neuntklässler die gesammelten Daten nun im Unterricht weiter auswerten. Im Rahmen des Projektes "Klima mobil" ging es vor allem darum, zum eigenständigen Erarbeiten von Fakten und Zusammenhängen anzuregen und schon in frühen Jahren für die Bedeutung von Themen wie Energieeinsparung und Energiewende zu sensibilisieren.