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FDP-Initiative stößt in der Innenstadt nicht auf genügend Resonanz Keine Chance für "Nette Toilette"

Von Thomas Pusch 14.03.2014, 02:17

Stendal l Es war seine Initiative, doch sie scheint sich in Stendal nicht umsetzen zu lassen. Michael Kühn (FDP) ist enttäuscht, dass es in der Hansestadt wohl keine "Nette Toilette" geben wird. Bei seiner Sitzung im Oktober hatte der Stadtrat die Verwaltung damit beauftragt, Gastronomen, Einzelhändler und öffentliche Einrichtungen in der Altstadt aufzurufen, ihre Toiletten für Gäste und Bürger der Hansestadt zu öffnen.

Ziel der Aktion war es, die vier öffentlichen Toiletten in der Innenstadt zu schließen und so Geld zu sparen. "Die so eingesparten jährlichen Kosten von mindestens 25000Euro sollen neben der Finanzierung einer Aufwandsentschädigung für teilnehmende Gaststätten und Einzelhändler sowie der Anfertigung entsprechender Hinweisschilder der Haushaltskonsolidierung dienen", hieß es in dem Antrag der Liberalen.

Entgegenkommen sollte selbstverständlich sein

Doch daraus wurde nichts. "Bis auf wenige Ausnahmen hat es keine Bereitschaft in der Innenstadt gegeben, die Toiletten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen", sagte Stadtsprecherin Sandra Slusarek auf Volksstimme-Anfrage. Daher würden die öffentlichen Toiletten erhalten bleiben, den wenigen Interessierten in der Innenstadt auch keine Entschädigungen angeboten werden, denn das wären nur zusätzliche Kosten.

"Schade", sagte Kühn, "anlässlich des Frauentages habe ich die Problematik neulich angesprochen, denn Männer finden ja immer ein Örtchen." Es hätten nicht nur die Gastronomen und Einzelhändler für die Idee gewonnen werden sollen, sondern beispielsweise auch Schulen, Verwaltungen oder andere öffentliche Einrichtungen. Der Supermarkt im Schadewachten gehe mit gutem Beispiel voran. Kühn hält so etwas für ein Entgegenkommen, das eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

"Ich wollte mit dieser Idee, die in rund 150 deutschen Städten schon umgesetzt wurde, nicht für weniger, sondern für mehr Toiletten sorgen", meint Kühn. Natürlich sei der überwiegende Anteil der Städte mit "Netten Toiletten" in Westdeutschland, aber es gebe auch Beispiele in Ostdeutschland und auch Salzwedel als altmärkische Stadt habe keine öffentlichen Toiletten mehr, sondern die Regie dem Gewerbeverein übergeben.