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Mitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen votiert für Mitarbeit in der CDU-Fraktion Schwarz-Grün im Stendaler Stadtrat

Von Thomas Pusch 13.06.2014, 03:14

Stendal l Fünf Stunden lang saßen die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen am Mittwochabend hinter verschlossenen Türen zusammen. Das Wahlergebnis sollte ausgewertet, eine Entscheidung über die Mitarbeit von Sylvia Gohsrich in einer der Stadtratsfraktionen getroffen werden. Kurz vor 1 Uhr war die Entscheidung dann gefallen, laut Volksstimme-Informationen für die Mitarbeit von Gohsrich in der CDU-Fraktion. Die Parteilose, die auf dem bündnisgrünen Ticket in den Stadtrat einzog, wollte diese Informationen gegenüber der Volksstimme nicht bestätigen. "Wir haben mit unserem Partner Stillschweigen vereinbart, am Montag wird es eine Pressemitteilung geben", sagte sie. Die Kooperation werde für eine Schlagzeile sorgen. Allerdings wolle sie sich an die Abmachung halten, damit die Zusammenarbeit auf eine vertrauensvolle Basis gestellt werde und fünf Jahre lang halten könne. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Hardy Peter Güssau, der derzeit mit dem Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten des Landtages in Schweden weilt, wollte sich auf Nachfrage nicht äußern, ob Gohsrich in seiner Fraktion eine neue Heimat finden würde.

"Es wollten alle eine Zusammenarbeit mit mir", sprach Gohsrich von regem Interesse der Stadtratsfraktionen an ihrer Mitarbeit, ohne Einzelheiten zu nennen. Teilweise sei hinter vorgehaltener Hand an ihr kritisiert worden, dass sie sich um einen Ausschussvorsitz bemühte. "Adolf Gröger war Vorsitzender des Finanzausschusses und für Bescheidenheit bekomme ich keinen Orden verliehen", sagte sie.

Es sei darum gegangen, einen Partner zu finden, mit dem auch grüne Politik verwirklicht werden kann, es habe unterschiedliche Möglichkeiten gegeben, Vor- und Nachteile seien gegeneinander abgewägt worden.

Auch bei den anderen Parteien werden offenbar Pläne geschmiedet. "Wir werden in der kommenden Woche eine Erklärung abgeben", sagte Marcus Faber (FDP). So mag es neben Schwarz-Grün noch den von der SPD geführten Regenbogen mit Einzelbewerberin Carola Radtke, FDP und Piraten geben. Einzig die Linke bliebe ohne Zuwachs.