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Teilnehmer der dritten Boulettenmeisterschaft überraschten erneut mit ausgefallenen Rezepturen Mehr als Hack und Brötchen

Von Thomas Pusch 21.07.2014, 03:32

Das E-Team hat seinen Titel verteidigt. Martin Albrecht, Auszubildender im ersten Lehrjahr, und Max Uhrmeister, Praktikant im E-Center, holten bei der dritten Boulettenmeisterschaft die meisten Punkte und setzten sich gegen ihre fünf Konkurrenten durch.

Stendal l Die Boulette, manchmal auch Klops oder Frikadelle genannt, ist ein Phänomen. Es gibt wahrscheinlich für sie genauso viele unterschiedliche Rezepte wie für den Kartoffelsalat oder den Käsekuchen. Wobei Michael Rittmann, Veranstalter der dritten Boulettenmeisterschaft, den Begriff Frikadelle nicht gelten lässt. "Die wird daraus gemacht, was aus den Küchenresten zusammengefegt wird", sagt der Hamburger.

Hygienevorschriften streng beachtet

Und damit hatte die Veranstaltung im von Anke Rittmann betriebenen Imbiss Mahl-Zeit an der Heerener Straße nun wirklich nichts zu tun. Hygiene wurde groß geschrieben, immerhin handelt es sich bei Hackfleisch und Eiern um sensible Lebensmittel, erst recht, wenn das Thermometer hochsommerliche 32 Grad Celsius zeigt. So konnte sich die dreiköpfige Jury, bestehend aus Michael Rittmann, dem Genießer Robin Mohr und Volksstimme-Redakteur Thomas Pusch, sicher sein, dass sie höchstens ihre Geschmacksknospen, aber nicht ihre Gesundheit riskieren.

Die Vielfalt gab es aber in der Tat bei den sechs Teilnehmern, die sich fest vorgenommen hatten, den dritten Wettbewerb um die Boulettenmeisterschaft zu gewinnen. Dazu gehörten die Gewinnerin des ersten Titelkampfes, Rosemarie Drusemann, und die beiden Sieger aus dem vergangenen Jahr, Martin Albrecht und Max Uhrmeister, Auszubildender und Praktikant beim E-Center, die als das E-Team antraten. Klaus Bannier, Daniel Vrhovac, Stefan Kaminsky, und Anke Funke komplettierten das Teilnehmerfeld.

Und sechs Bouletten bedeuteten am Sonnabendnachmittag auch sechs verschiedene Rezepturen. Hackfleisch, Brötchen, Salz, Pfeffer und Zwiebeln sind wohl der Standard für den gemeinen Boulettenbrater, doch das reichte für die Titelkämpfer bei weitem nicht aus. Da gab es die Boulette mit Rosmarin, Thymian, schwarzem Pfeffer, die Variante mit getrockneten Pflaumen und Aprikosen sowie Hasel- und Walnüssen, oder die Idee mit Gyrosgewürz und geheimen Kräutern.

Die Jury bewertete nach fest vorgegebenen Kriterien. Bratzustand und Konsistenz waren genauso wichtig wie Duft, Ausgwogenheit der Gewürze, dem Anteil von Salz und natürlich dem Gesamtgeschmackserlebnis. Die Skala reichte von 1 (geht so) bis 5 (richtig klasse) Zusatzpunkte gab es von Anke Rittmann für den allgemeinen Arbeitsablauf und die Hygiene. Am Ende hatten die Bouletten-brater vom E-Center mit 110 Punkten die Nase vorn, den zweiten Platz holte sich Anke Funke mit 105 Punkten, einen Punkt vor Rosemarie Drusemann.

Nächste Meisterschaft 2015 in Berlin

Enttäuschte Gesichter gab es keine. Aber viel Lust auf die Boulettenmeisterschaft 2015. Die soll in Berlin stattfinden, in einem Biergarten mit mindestens 100 Plätzen. Die Rittmanns hoffen, dass ihre originelle Idee dann auch anders als in Stendal mit Publikumsinteresse belohnt wird. Der genaue Veranstaltungsort steht zwar noch nicht fest, aber die ersten Anmeldungen gibt es schon.