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Zweckverband WVSO zieht Jahresbilanz und bestätigt Ausschlusssatzung vom Anschlusszwang Acht Millionen fließen ins Wasser

Von Birgit Schulze 01.08.2014, 03:14

Eine positive Bilanz für 2013 zogen die Verantwortlichen in der dritten Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasserverbandes Stendal-Osterburg (WVSO). In Groß Schwarzlosen konnten sie sich auch ein Bild von den Arbeiten an der rund acht Millionen Euro teuren, umfassenden Umgestaltung der Wasserversorgung im Süden der Altmark machen.

GroßSchwarzlosen l Sinkende Einnahmen bei der Wasserversorgung und steigende Einnahmen bei der Abwasserentsorgung bescheinigt der Jahresabschluss des Wasser- und Abwasserverbandes Stendal-Osterburg. Waren in der Vergangenheit die finanziellen Sorgen groß, so konnte Michael Bornkampf von der beauftragten Prüfgesellschaft jetzt in der Verbandsversammlung bestätigen: "Es gibt einen Überschuss in Höhe von 446 066,97 Euro und das ist sehr erfreulich."

Von verbesserten Betriebs- und Finanzergebnissen sprach er und auch davon, dass dank Umschuldungen weniger Geld in die Kreditbedienung fließe. Zwar sei der Liquiditätsstatus des Verbandes nach wie vor negativ, aber es erfolgte eine Verbesserung von 2,6 Millionen im Minus auf 745 00 Euro im Minus. Der Verband war "jederzeit zahlungsfähig".

Die Verbandsversammlung, zu der die Einheits- und Verbandsgemeinden von Arendsee bis Tangerhütte gehören, erteilte Geschäftsführer Dieter Schröder deshalb auch die Entlastung für 2013. Der bedankte sich ganz besonders beim Land für die Förderung der verschiedenen Maßnahmen "mit erheblichen Mitteln".

Beschlossen wurde jetzt auch eine Satzung über den Ausschluss von der Abwasserbeseitigungspflicht. Das betreffe einzelnen Grundstücke, die nicht mehr an die zentrale Abwasserentsorgung angeschlossen werden sollen. Das sei im Rahmen des Abwasserbeseitigungskonzeptes von der unteren Wasserbehörde genehmigt worden. Eine Liste solle nach Bekanntmachung im Internet abrufbar sein, aber auch im Verband ausgelegt werden, erklärte Geschäftsführer Schröder.

Bevölkerungsentwicklung und Energiekosten gelten als Risikofaktoren für die wirtschaftliche Zukunft und doch scheint der Verband gut aufgestellt. Nicht nur, weil mit dem Großprojekt "Umbau des Wasserwerks Groß Schwarzlosen und Erweiterung des Versorgungsgebietes vom Hochbehälter Hüselitz" für rund acht Millionen Euro zukunftsfähige Strukturen geschaffen werden. Bis Ende des Jahres soll es fertiggestellt sein.

Das Wasserwerk in Grieben ist bereits vom Netz genommen, das in Tangerhütte soll zum Jahresende abgeklemmt werden. Dann werden rund 7000 Haushalte zusätzlich über eine Brunnengalerie bei Schernebeck und den Hüselitzer Hochbehälter mit Heidewasser versorgt.

Die Arbeiten an den neuen Wasserleitungen für den Raum Tangerhütte laufen auf Hochtouren. Die Trinkwasserleitung Bellingen-Demker-Weißewarte ist inzwischen in Betrieb gegangen. "Sehr erfreulich ist, dass fast alle Aufträge in diesem Projekt an heimische Firmen vergeben worden sind", sagte Verbandsvorsitzender Nico Schulz.

In Groß Schwarzlosen werden die vier neu eingebauten Kiesfilter des komplett entkernten und neu aufgebauten Waserwerks aus den 60ern, das dann auch über eine moderne Entsäuerungsanlage verfügt, derzeit eingefahren. 11 bis 13 Grad hat das Wasser aus der Colbitz-Letzlinger Heide, das dort gefiltert und von Eisen, Mangan befreit wird.

Noch läuft alles über ein Provisorium, wenn die neue Anlage ans Netz geht, dann wird das Wasser nicht mehr wie früher offen, sondern über ein geschlossenes System aufbereitet, erläuterte Susanne Ahrens, Abteilungsleiterin Wasser, vor Ort.