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Einschwenken der Brücke Osterburger Straße verlief problemlos / Nun beginnt Millimeterarbeit 3,2 Meter in zwei Tagen

Von Thomas Pusch 06.08.2014, 03:19

Sie ist Stendals beeindruckendste Baustelle und so führte die Sommertour von Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) am Dienstag auch zum Brückenbau an der Osterburger Straße.

Stendal l Es war ein fast schon historisch zu nennender Moment, als am Montagabend die neue Brücke auf der Osterburger Straße an ihren Platz gezogen wurde. Zahlreiche Schaulustige, zumeist Anwohner, die sich danach sehnen, die Straße wieder benutzen zu können, beobachteten das Spektakel. "Das Einschwenken verlief wie erwartet einwandfrei und ohne Probleme", sagte Dienstagmittag Bauleiter Alexander Karg zu Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU). Das Stadtoberhaupt war gestern auf Baustellentour und da durfte die Osterburger Straße natürlich nicht fehlen.

Bauwerk wiegt 1700 Tonnen

Während beim Einschwenken eine Strecke von 28 Metern in einer halben Stunde zurückgelegt wurde, begann mit dem Absenken die richtige Feinarbeit. Gestern war die Brücke noch etwa 3,2 Höhenmeter von ihrem endgültigen Standpunkt entfernt. "Das wird etwa zwei Tage dauern", sagte Karg. Das für Laien beeindruckende Bauwerk ist auch für den Diplom-Ingenieur nicht ganz ohne. "Diese Brücke ist schon etwas Besonderes, vor allem wegen des Gewichtes, sie wiegt 1700Tonnen, und der Abmessungen", meinte Karg. Wenn die Brücke fertiggestellt, die Osterburger Straße freigegeben ist, bringt dies große Vorteile für den Straßenverkehr mit sich. Vor den Bauarbeiten betrug die Durchfahrtsbreite sieben Meter. Die Autofahrer in Richtung Stendal mussten warten, wenn Gegenverkehr aus der Stadt kam.

Dieses Nadelöhr hat nun ein Ende, denn mit einer Durchfahrtsbreite von 13 Metern sind zwei normale Fahrspuren von 4,20 Metern mit angrenzenden Radwegen und Bürgersteigen vorgesehen. Auch die geringe Durchfahrtshöhe wurde manchmal für einen Lastwagen zum Problem, der mit dem Dach an der Brücke hängenblieb. Die ist nun mit 4,50Metern 30 Zentimeter höher als vorher. "Vier Meter sind für Lastwagen die übliche Höhe, alles andere sind Sondertransporte", erklärte Helmut Trommer vom Tiefbauamt.

Zum Projekt Osterburger Straße gehört nicht nur der Brücken-, sondern auch der Straßenbau, der in städtischer Verantwortung liegt. Zwischen Mannsstraße und der Straße der Demokratie wurde die alte Straße abgerissen, der Regenwasserkanal verlegt und mit dem Straßenbau begonnen. Sobald die Bahn den Bereich der Brücke freigegeben hat, wird der Straßenausbau zwischen Mannsstraße und Borghardtstiftung fortgesetzt. Die Züge sollen bereits ab Montag wieder rollen.

Abschluss nach zwölf Jahren

Es ist vorgesehen, dass die Straße ab dem Kreuzungsbereich Straße der Demokratie wieder befahren werden kann. Ende des Jahres soll es dann möglich sein, in Richtung Stendal zu fahren. Das gesamte Projekt soll Ende Mai kommenden Jahres abgeschlossen sein. "Dann hat es genau zwölf Jahre gedauert", sagte Schmotz. 2003 fasste der Stadtrat den ersten Beschluss, der den Neubau der Osterburger Straße zum Inhalt hatte.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen rund 4,2Millionen Euro. Der Anteil der Stadt liegt bei rund 1,8 Millionen Euro.