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Rampe am Hauptbahnhof wird in Rot-Grau gestrichen / Aufzüge kommen erst 2017 Zauneidechsen bremsen Tunnelbau

Von Thomas Pusch 07.08.2014, 03:14

2016 sollte der Stendaler Bahnhof behindertengerecht sein. Durch unterschiedliche Verzögerungen wird dies erst ein Jahr später der Fall sein. Der Bahnhof war Station auf der Baustellentour von Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU).

Stendal l Die Rampe zum neuen Fußgängertunnel an der Lüderitzer Straße nimmt deutliche Formen an. Schon Ende kommenden Monats soll sie benutzt werden können. Allerdings ist das drei Monate später als geplant. Das Projekt "Barrierefreier Bahnhof" wurde sogar um ein ganzes Jahr nach hinten geworfen, wird erst 2017 abgeschlossen sein. Am Montag sah sich Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) im Rahmen seiner Sommertour die Baustelle an. "Viele Menschen warten auf die Barrierefreiheit und müssen sich nun noch etwas gedulden", sagte Schmotz. Unter anderem sorgten Leitungen, die nicht verzeichnet waren, für eine Verzögerung beim Tunnelbau. "Und es mussten auch Zauneidechsen im Gleisbett gezählt werden", sagte Projektleiterin Sigrun Bode-Jakisch von der Deutschen Bahn. Das sei eine Anweisung des Eisenbahnbundesamtes gewesen. Das Zählergebnis sei ihr nicht bekannt, wohl aber, dass auch das Zeit gekostet habe. "Da müssen doch auch einmal die Interessen der Menschen im Vordergrund stehen, die Eidechsen finden auch einen anderen Ort", meinte Schmotz kopfschüttelnd.

Der Rohbau der Rampe ist fertig, sie muss noch mit 30 mal 30 Zentimeter großen anthrazitfarbenen Platten ausgelegt werden. Die Wände haben zwei unterschiedliche Strukturen, die rot und grau gestrichen werden. "Die Idee des Architekten Lutz Schwarzbrunn ist, dass so der Eindruck eines fahrenden Zuges entsteht", erklärte die Projektleiterin. Das gewölbte Tunneldach komplettiert diesen Eindruck.

3000 Kubikmeter Erde ausgehoben

Die Rampe ist 60 Meter lang und führt zum 36 Meter langen Tunnel. Für den Bau wurden 3000 Kubikmeter Erde ausgehoben. 250 Kubikmeter Beton wurden im Tunnel verbaut, 380 Kubikmeter in der Rampe. Errichtet werden muss noch die Treppe für Fußgänger zum Tunnel.

Zum Schaffen der Barrierefreiheit gehört neben dem Bau der Fahrstühle auch die Sanierung der Bahnsteige.