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Bahn hielt nicht viel von der Idee eines Sprayerwettbewerbs für den neuen Bahnhofstunnel Graue Wand statt Graffitikunst

Von Thomas Pusch 13.08.2014, 03:18

Bei der Farbgestaltung für die Rampe an der Lüderitzer Straße überzeugte der Stendaler Architekt Lutz Schwarzbrunn mit seinem Vorschlag. Seine Idee für die Gestaltung des Fußgängertunnels stieß allerdings nicht auf Gegenliebe.

Stendal l Rot und Grau, das sind die dominierenden Farben der Regionalzüge der Deutschen Bahn. Und das werden auch die bestimmenden Farben der Rampe zum neuen Fußgängertunnel an der Lüderitzer Straße sein (Volksstimme berichtete). Dieser Vorschlag kam vom Stendaler Architekten Lutz Schwarzbrunn. Zusammen mit einem gewölbten Dach soll der Gesamteindruck eines Zuges entstehen. Nicht überzeugen konnte Schwarzbrunn allerdings mit einer anderen Idee, die er bei einem Lokaltermin vor einigen Wochen vorstellte. "Es ging um die Farbgestaltung des Tunnels und die Bahn hatte die Vorstellung die Wand mit geometrischen Formen zu verzieren", erzählte Schwarzbrunn gegenüber der Volksstimme. Das hielt der Architekt für keinen guten Gedanken, im Gegenteil. So etwas fordere die Sprayerszene geradezu dazu heraus, sich mit einem eigenen Graffiti zu verewigen. Dem wollte er ganz offensiv entgegenwirken.

"Man hätte doch ein Graffiti in Auftrag geben können, das wäre wahrscheinlich nicht einmal teuer gewesen, denn meistens wollen die nur die Farbe bezahlt bekommen", beschrieb er. In einer Art Wettbewerb hätten mehrere Graffitikünstler um Vorschläge gebeten werden können. "Diese Bilder gehören doch mittlerweile zur Alltagskultur", meint Schwarzbrunn. Die Bahn sah das allerdings anders, entschied sich für einen grauen Anstrich.

Stadt investiert 1,5 Millionen Euro

Ende kommenden Monats sollen die 60 Meter lange Rampe und der 36 Meter lange Fußgängertunnel benutzt werden können. Für Tunnel und Rampe investiert die Stadt Stendal rund 1,5 Millionen Euro.