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Freisprechung im Berufsbildungswerk Stendal / Präsident der Handwerkskammer: "Die Wirtschaft benötigt qualifiziertes Personal" Mit Gesellenbrief fit für den ersten Arbeitsmarkt

Von Volker Langner 23.08.2014, 03:13

Stendal l "Sie haben die Entschlossenheit, erfolgreich zu sein, für sich entwickelt", lobte Gunter Wittig - angelehnt an ein Zitat von Abraham Lincoln - am Donnerstagnachmittag "seine jungen Leute" vom Berufsbildungswerk Stendal (BBW) bei ihrer Freisprechung. Insgesamt 41 Frauen und Männer konnte der BBW-Geschäftsführer zur erfolgreich absolvierten Facharbeiter- beziehungsweise Gesellenprüfung gratulieren.

Intensiver Weg der beruflichen Rehabilitation

Zwei bis vier Jahre Ausbildung liegen hinter ihnen. Ausbildungsleiterin Birgit Linße erklärte: "Um sie bei der Findung eines für sie geeigneten Arbeitsplatzes zu unterstützen, hat das Berufsbildungswerk Methoden und Wege zur nachhaltigen Integration von behinderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den ersten Arbeitsmarkt und Erhöhung ihrer Beschäftigungsfähigkeit entwickelt." Ein intensiver und langer Weg der beruflichen Rehabilitation liege hinter den Auszubildenden.

Diese Mühen hätten sich gelohnt, schätzte Wittig ein, würden sie doch nun über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, über einen Beruf. "Dafür gibt es heute ein Papier", sagte er vor der Übergabe der Facharbeiter- und Gesellenbriefe. Und er merkte an: "Papier ist geduldig. Sie müssen nun etwas daraus machen."

Bislang 22 Absolventen konnten in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit vermittelt werden. Eine Reihe davon in Handwerksberufen, beispielsweise Holz- und Metallbearbeiter. Für Hagen Mauer keine Überraschung. "Handwerkliche Berufe haben im Berufsbildungswerk eine zentrale Bedeutung", sagte der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, der in Schinne eine Metall- und Stahlbau-Firma führt.

Ehrung für Susann Hojenski und Carsten Gohla

Er machte in seiner Festansprache den Absolventen Mut, die noch ohne Arbeitsvertrag sind. Mit Verweis auf den zunehmenden Fachkräftemangel meinte er: "Die Wirtschaft benötigt qualifiziertes Personal." Dabei müssten und sollten die Unternehmen auch auf Arbeitskräfte mit Handicap setzen. Die Politik forderte Mauer auf, die Instrumente dafür zu schaffen.

Zum Abschluss der feierlichen Freisprechung, an der auch Eltern der Absolventen und Vertreter der Praktikumsbetriebe teilnahmen, gab es zwei Ehrungen. Ingo Freidel, Vorstand der Volksbank, zeichnete die leistungsstärksten Azubis aus: Tierpflegerin Susann Hojenski aus Oschatz und Metallbearbeiter Carsten Gohla aus Bernburg.