1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Landespolitik will Winckelmann-Jubiläum würdigen

Landesparlament will Stendals Museum als "einzigartiges internationales Zentrum" hervorheben Landespolitik will Winckelmann-Jubiläum würdigen

16.09.2014, 01:09

Stendal/Magdeburg l Auf Antrag der Linke-Fraktion berät der Landtag in dieser Woche über eine größere Unterstützung des Landes für die Würdigung für den berühmtesten Sohn der Rolandstadt. Die Fraktionen der Regierungskoalition von CDU und SPD haben dazu einen Änderungsantrag eingebracht, der aber nur unwesentlich von dem Papier der Linken abweicht.

300. Geburtstag 2017, 250. Todestag 2018

Das Stendaler Winckelmann-Museum sei ein "in Deutschland einzigartiges internationales Zentrum" der Pflege des Erbes des Begründers der Klassischen Archäologie, welches eng mit der internationalen Forschung vernetzt ist, heißt es in beiden Anträgen. CDU, Linke und SPD beantragen daher die Neugestaltung der Ausstellung in Vorbereitung auf die Jubiläen (2018 jährt sich zudem Winckelmanns Todestag zum 250. Mal). Die Linke plädiert zudem für eine "Verbesserung der Zugänglichkeit und Wahrnehmbarkeit des Ausstellungssujets für eine breite Öffentlichkeit".

Während die Oppositionsfraktion die Landesregierung bitten will, ein Konzept zur Vorbereitung der Winckelmann-Jubiläen 2017/2018 zu erarbeiten, "welches eine Ausstellung landesweiter Bedeutung zum zentralen Inhalt hat und darüber hinaus die Wirkungsstätten Winckelmanns insbesondere in der Altmark einbindet", plädieren CDU und SPD dafür, dass die Landesregierung "die Winckelmann-Gesellschaft bei der Erarbeitung eines Konzepts zur Vorbereitung der Winckelmann-Jubiläen 2017/18 zu begleiten und bei dessen Umsetzung unterstützen" soll. Dabei verweisen sie darauf, dass es hierzu bereits erste Vorarbeiten gibt.

Identifikationsfigur für Sachsen-Anhalts Norden

Die Ausrichtung ist den drei Fraktionen überdies gleich: "Die Winckelmann-Jubiläen 2017/2018 bieten die Chance, den Norden Sachsen-Anhalts als das deutsche Zentrum der Winckelmann-Forschung in der regionalen, überregionalen und internationalen Wahrnehmung zu etablieren", heißt es in beiden Anträgen. Johann Joachim Winckelmann biete dem Norden Sachsen-Anhalts "eine kulturgeschichtlich bedeutende Identifikationsfigur, deren Potential für die Region und internationale Anerkennung es mit entsprechenden Mitteln auszugestalten gilt".

Der Stendaler CDU-Landtagsabgeordnete Hardy Peter Güssau geht davon aus, dass am Donnerstagabend im Landesparlament der Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen ohne eine Überweisung in die Fachausschüsse "direkt abgestimmt" wird.

Seit 2012 fördert das Land die Winckelmann-Gesellschaft in jedem Jahr mit 97000 Euro. Das Geld fließt in Betriebs- und Sachkosten - unter anderem auch für Sonderausstellungen. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Stefan Gebhardt (Linke) sichert die Landesregierung eine Förderung in dieser Höhe auch für die nächsten drei Jahre zu.