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Flächendeckende Einführung zum Beginn des neuen Jahres Gelbe Tonnen lösen gelbe Säcke ab

Zum 1. Januar 2015 wird im Landkreis Stendal flächendeckend die gelbe
Tonne eingeführt. Sie löst den gelben Sack ab. Ende Oktober soll mit dem
Verteilen der Tonnen begonnen werden.

25.09.2014, 06:55

Stendal l Im Mai dieses Jahres hatte der Landkreis die Einführung der gelben Tonne für das kommende Jahr angekündigt. Wenig später stand wegen Streitigkeiten unter den Betreibern des dualen Systems, das für die Rücknahme von gebrauchten Leichtverkaufsverpackungen (LVP) verantwortlich ist, ein Fragezeichen hinter dem Vorhaben. Doch jetzt steht fest: Zum 1. Januar 2015 wird im gesamten Landkreis Stendal der gelbe Sack abgeschafft und die gelbe Tonne eingeführt. Das kündigte der 1. Beigeordnete des Landkreises, Denis Gruber, am Dienstag im Kreis-Ausschuss für Ordnung, Umwelt und Landschaftsschutz an. Was bedeutet dies für den Kunden der ALS Dienstleistungsgesellschaft mbH (ALS), was ist zu beachten, und wie läuft die Umstellung? Einige Antworten.

Wer ist betroffen?

Jeder Haushalt im Landkreis. Wer bisher den gelben Sack genutzt hat, muss dies noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres tun. Dann endet das Einsammeln der Säcke. Ab 1. Januar 2015 werden nur noch die gelben Tonnen geleert. Die gelben Tonnen, die schon jetzt in einigen Orten genutzt werden, und die Gelbcontainer in den städtischen Großwohnanlagen werden getauscht - denn das Entsorgungsunternehmen wechselt.

Wer ist für die Entsorgung verantwortlich?

Als Bestbieter hat die Cont-Trans Entsorgungs GmbH aus Tangerhütte den Zuschlag bekommen. Das Unternehmen Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH hat die Tangerhütter Firma mit der kreisweiten Verteilung und der Leerung der gelben Tonnen und Gelbcontainer beauftragt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren. Bis zum Ende dieses Jahres ist der derzeitige Entsorger, die ALBA, entsorgungspflichtig.

Welche Kosten entstehen?

Keine, denn der Bürger hat mit dem Kauf der lizensierten Produkte (zum Beispiel mit grünem Punkt gekennzeichnet) die Entsorgung der Verpackung bereits bezahlt. Dieses Sammelsystem wird nicht aus den Abfallgebühren bezahlt.

Welche Tonnen gibt es?

Einheitlich 240-Liter-Tonnen für alle Privathaushalte außerhalb von Großwohnanlagen im gesamten Landkreis Stendal. Diese Tonnen bekommen auch Gewerbebetriebe wie Gaststätten, Altenheime, Bäckereien, Fleischereien, Museen und andere, die den privaten Haushalten gleichgestellt sind. Es gibt keine größeren und keine kleineren Tonnen. Die Tonnenmaße: 1,08 Meter hoch, 0,58 Meter breit, 0,74 Meter tief.

Was ist möglich, wenn für einen Haushalt, zum Beispiel mit mehreren Kindern und/oder Haustieren, die eine Tonne nicht ausreicht?

Dann kann eine zweite bestellt werden. Allerdings werde dann zuvor sehr genau der Bedarf geprüft und auch das Packverhalten, kündigte ALS-Geschäftsführerin Madlen Gose an. In die 240-Liter-Tonne passt nach Erfahrungen anderer Regionen der Inhalt von sechs bis sieben gelben Säcken, "wenn es richtig gepresst wird".

Wann werden die gelben Tonnen verteilt?

Zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember 2014 sollen die Tonnen zu den Haushalten gebracht werden. Begonnen wird in den Landgemeinden und Städten, in denen noch keine gelbe Tonne steht. Danach sind die Landregionen an der Reihe, die bereits eine gelbe Tonne haben. Nach der letzten Entsorgungsfahrt wird der jetzige Entsorger im Dezember seine Tonnen/Container einziehen, von Cont-Trans gibt es die neuen. Wichtig: Die Entleerung der neuen gelben Tonne beginnt erst am 1. Januar 2015.

Was ändert sich bei der Entleerung?

Während die Säcke alle zwei Wochen abgeholt wurden, gibt es für die Tonnen künftig einen vierwöchentlichen Entleerungsrhythmus. Der wöchentliche Rhythmus für die 1,1-Kubikmeter-Container in Großwohnanlagen wird beibehalten.

Wie sollen sogenannte Fehlwürfe, also das Entsorgen LVP-fremder Sachen, verhindert werden?

An den Abfuhrfahrzeugen gibt es eine Wägetechnik. Sind die Tonnen zu schwer befüllt, bleiben sie stehen und werden nicht geleert. Dann gibt es einen Hinweisaufkleber mit der Bitte an den Privathaushalt, den Inhalt nachzusortieren. An der gelben Tonne soll es einen Aufkleber geben mit Listen, was hinein darf und was nicht. "Ansonsten können wir nur an das Trennverhalten der Bürger appellieren", sagte Denis Gruber.

Werden die Kunden noch einmal informiert?

Jeder Haushalt soll von der ALS einen Handzettel bekommen. Zudem wird aktuell informiert, wann die Tonnen in welchen Orten geliefert werden. Fragen werden bei der ALS, Telefon 03937/25020, und beim Entsorger Cont-Trans, Telefon 03935/9594986, beantwortet. Während der Umstellungszeit werde das Büro der ALS "voll besetzt" sein, kündigte Madlen Gose an.