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Männer sollen Audi geraubt und in Baufirma eingebrochen haben Vier Festnahmen im Amtsgericht

Von Thomas Pusch 24.11.2014, 14:45

Einen großen Ermittlungserfolg konnte Montag die Stendaler Polizei verbuchen. Am Vormittag wurden vier Männer im Amtsgericht festgenommen. Ihnen wird unter anderem der Raub eines Audi A 7 und der Einbruch in eine Stendaler Baufirma vorgeworfen.

Stendal l Montagvormittag klickten im Amtsgericht Stendal die Handschellen. Vier Männer im Alter zwischen 21 und 36 Jahren wurden im Zuge der Ermittlungen wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes und Bandendiebstahls vorläufig festgenommen. Neben Beamten des Polizeireviers Stendal waren auch Beamte des Landeskriminalamtes und der Landesbereitschaftspolizei am Einsatz beteiligt.

Der Bande werden unter anderem der Raub eines Audi A 7 am 16. Mai in der Georgenstraße und der Einbruch bei einer Baufirma im Hohen Weg in der Nacht zum 3. Mai vorgeworfen. Bei dem Raub bedrohte der Täter den 60-jährigen Fahrzeughalter mit einem Elektroschocker und erzwang so die Herausgabe des Autoschlüssels. Dann flüchtete er über die Uenglinger Straße in Richtung Ortsausgang. Der Fahrzeughalter erlitt einen Schock, blieb aber unverletzt.

Bei dem Einbruch im Hohen Weg wurden mehrere Firmenfahrzeuge mit Anhänger und neben weiteren hochwertigen Werkzeugmaschinen ein Minibagger gestohlen. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von insgesamt rund 200.000 Euro.

Auch der Diebstahl eines Audi S 3 auf der Autobahn 2, durch falsche Polizeibeamte, am 11.Juni soll auf das Konto der Bande gehen. Dreiste Täter hatten mit Blaulicht den in Richtung Berlin fahrenden Pkw gestoppt und sich gegenüber dem Fahrer als Polizeibeamte ausgegeben. Nachdem der Geschädigte ausgestiegen war, fuhren sie mit dem Wagen davon.

Zwei der Beschuldigten (27 und 36 Jahre) stammen aus der Einheitsgemeinde Tangerhütte. Der 21-Jährige wohnt in Magdeburg und der 34-Jährige in Colbitz. Die vier sind bereits mehrfach wegen verschiedener Delikte, darunter Verstöße gegen das Betäubungsmittel- und Kriegswaffenkontrollgesetz, das beispielsweise beim Besitz eines Maschinengewehrs AK 47 zum Tragen kommt, Diebstahl und Körperverletzung polizeibekannt.

"Das macht den Ermittlungserfolg noch größer, denn sie sind im Umgang mit der Polizei erfahren", sagte Pressesprecher Marco Neiß. Im Anschluss an die vorläufigen Festnahmen wurden 14 Objekte, darunter Wohnungen, Keller, Lager- und Abstellräume in den Landkreisen Stendal, Bördekreis und der Stadt Magdeburg durchsucht.

Dabei konnte umfangreiches Beweismaterial, wie beispielsweise hochwertige Werkzeugmaschinen, mehrere Fahrzeugschlüssel aus dem Einbruch im Hohen Weg und zudem rund 50 Gramm Kokain sichergestellt werden. Auch Fahrzeugzubehör, das laut Polizei zweifelsfrei aus dem Innenraum des in der Georgenstraße geraubten Audis stammt, wurde aufgefunden und sichergestellt. Nach Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung durch die Kriminalpolizei beabsichtigt die Staatsanwaltschaft Stendal heute die Stellung von Haftanträgen gegen drei Beschuldigte (34, 27 und 21 Jahre).

Gegen den 36-jährigen Beschuldigten lag darüber hinaus bereits ein Haftbefehl wegen Unfallflucht vor. Nach der Zahlung des haftbefreienden Betrages konnte der 36-Jährige entlassen werden.

Im Zuge der Durchsuchungen wurde auch ein weiterer Mann (38) angetroffen, gegen den ebenfalls ein Haftbefehl wegen Trunkenheit im Verkehr und Fahren ohne Fahrerlaubnis vorlag. Weil der haftbefreiende Geldbetrag durch den 38-Jährigen allerdings nicht bezahlt werden konnte, wurde er in die JVA in Burg eingeliefert.