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Zwei der Angeklagten sollen an weiteren schweren Straftaten beteiligt gewesen sein Prügelattacke beim Parkfest

12.12.2014, 01:08

Mit einer Prügelei beim Tangerhütter Parkfest muss sich das Stendaler Amtsgericht befassen. Drei Männer sollen einen 28-Jährigen attackiert haben.

Von Wolfgang Biermann

Stendal l Der Prozess am Amtsgericht um eine heftige Prügelattacke beim diesjährigen Parkfest in Tangerhütte ist um einen weiteren Prozesstag verlängert worden. Heute soll noch ein Zeuge gehört und dann das Urteil gesprochen werden, gab Strafrichter Ulrich Lentner am Dienstag nach der Einvernahme von sechs weiteren Zeugen bekannt. Der gefährlichen Körperverletzung eines 28-jährigen Mannes aus Tangerhütte angeklagt sind drei Männer, 27, 36 und 43 Jahre alt. Alle drei sind in der Einheitsgemeinde Tangerhütte zu Hause.

Wie berichtet kam es beim Prozessauftakt am 24. November zu einer spektakulären Polizeiaktion, bei der zwei der drei Angeklagten und zwei von zehn geladenen Zeugen überraschend festgenommen und tags darauf dem Haftrichter vorgeführt wurden. Das festgenommene Quartett soll, dabei in wechselnder Tatbeteiligung und teils als Bande agierend, an schweren Straftaten beteiligt gewesen sein. So soll einer von ihnen einem Stendaler Unternehmer am 3. Mai vor dessen Haustür in der Georgenstraße mittels Elektroschocker einen Audi A7 geraubt und mit dem Wagen zumindest eine weitere schwere Straftat auf der A2 verübt worden sein.

Falsche Polizisten nehmen Audi weg

Als falsche Polizisten und mit Blaulicht unterwegs sollen die Täter am 11. Juni einen Audi S3 gestoppt und dem Fahrer weggenommen haben. Anfang Mai sollen sie im Hohen Weg in Stendal mehrere Fahrzeuge einer Baufirma und dazu hochwertige Baumaschinen gestohlen haben. Nach Volksstimme-Informationen handelt es sich bei dem des A7-Raubes dringend Verdächtigen um den 27-Jährigen, der beim Prozessauftakt um die Parkfestschlägerei mit auf der Anklagebank saß. Inzwischen ist sein Verfahren abgetrennt worden, und er wartet in U-Haft auf seinen Prozess. Am Dienstag war er, wie zu erfahren war, versehentlich von der JVA Burg zum Prozess nach Stendal gebracht worden.

Im eigentlichen Prozess um die gefährliche Körperverletzung, bei dem jetzt nur noch der 36- und der 43-Jährige auf der Anklagebank sitzen, sagten am Dienstag die Zeugen wenig Substanzielles aus. Allesamt wollen sie nichts gesehen haben, zumal bei allen Beteiligten auch viel Alkohol im Spiel gewesen sein soll. "Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts", kommentierte die Staatsanwaltschaft ironisch.

Angeklagte bestreiten jegliche Tatbeteiligung

So gab eine Zeugin an, dass ihr das Opfer erzählt habe, dass er von den Angeklagten angegriffen worden sei. Heute soll nun ein Mann als Zeuge aussagen, der angeblich dieser Zeugin gegenüber behauptet hat, dass alle anderen Zeugen die Unwahrheit sagen würden. Die Angeklagten hatten jegliche Tatbeteiligung bestritten und dem Opfer provokantes Auftreten vorgeworfen. Er hätte "Stress gesucht, gestänkert und war total besoffen".