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Studentenverein versucht, Hochschule und Stadt einander näher zu bringen "Wollen uns Stendalern öffnen"

Von Christian Bark 15.01.2015, 10:07

Der Studentenverein StuVe an der Stendaler Hochschule bietet Studenten jede Menge Freizeitangebote. Gleichzeitig versucht der StuVe aber auch, Stendaler bei Veranstaltungen mit ins Boot zu holen. So soll ein Hauch von Campusgeschehen näher in die Stadt getragen werden.

Stendal l Klein, aber fein ist das Büro des Studentenvereins "StuVe" im Haus 1 der Stendaler Hochschule. Regelmäßig trifft sich hier der Vereinsvorstand, der derzeit vier Köpfe zählt. Dann werden selbige zusammengesteckt, Pläne geschmiedet und organisiert. "Es ist aber nicht so, dass bei uns alle Stränge des StuVe zusammenlaufen", erklärt Frederike Kohlmeyer und spielt damit auf die Komplexität des Vereins an, der sich in mehrere Arbeitsgemeinschaften aufgliedert.

Kohlmeyer ist seit Frühjahr 2014 Vorstandsmitglied. Die 25-jährige gebürtige Bremerin studiert im 5. Semester Rehapsychologie an der Stendaler Hochschule. Mit ihr engagieren sich noch Larissa Siemers, Claudia Limbacher und Christoph Holz ehrenamtlich im StuVe-Vorstand. "Eigentlich gibt es im StuVe keine ernste Hierarchie, jeder, der sich einbringen will, kann Projekte selbst in die Hand nehmen", sagt Claudia Limbacher. Ein Sitz im Vorstand sei zudem keine begehrte Position, die vier wären die einzigen gewesen, die sich zur Wahl gestellt hatten.

Dienstältestes StuVe-Vorstandsmitglied ist Christoph Holz. Der 26-Jährige engagiert sich seit Herbst 2011 in dem Gremium, aktuell studiert er jedoch am Hochschulstandort Magdeburg, macht dort seinen Master. "Da bin ich leider nicht regelmäßig zu den Sitzungen in Stendal", sagt er.

Die Vierte im Bunde ist Larissa Siemers. Die Berlinerin studiert wie Kohlmeyer und Limbacher Rehapsychologie, hat sich Ende des Sommersemesters 2014 in den StuVe-Vorstand wählen lassen. "Ehrlich gesagt ist ein Vorstandsposten keine begehrte Position", gesteht sie ein. Daher gab es, als sich die Vier zur Wahl gestellt hatten, keine weiteren Mitbewerber.

"Haben auch ein Leben neben dem StuVe"

Defizite sehen die vier Vorständler ganz klar in der Informationspolitik ihres Vereins. "Das muss besser werden, damit mehr Leute zu den Veranstaltungen finden", sagt Frederike Kohlmeyer. So gibt es seit 2011 eine Facebookseite des StuVe, hier wird regelmäßig auf Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Darum kümmern sich die Vier. Aktuell "gefällt das" aber weniger als 350 Leuten. Ein Mailverteiler für Interessierte ist noch in Planung.

Auf der anderen Seite ist es Kohlmeyer zufolge nicht immer einfach, Studium, Freizeit und StuVe unter einen Hut zu bringen. "Wir haben auch ein Leben neben dem StuVe", stellt sie klar. Manchmal merke sie, wo ihre Grenzen liegen. Abgesehen davon engagiere sich jeder freiwillig in dem Verein, um sich, seinen Kommilitonen und auch dem Hochschulstandort etwas bieten zu können.

Die StuVe-Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. So auch die Angehörigen der Bar- und Party-AG. In und vor der f.e.t.-Bar, die Buchstaben stehen für finanzierbar, erziehbar, therapierbar, neben der Mensa finden die Feiern meistens statt. "Wer Tresendienst hat und Getränke ausschenkt, kann sich das eine oder andere Bierchen kostenlos nehmen" erklärt Christoph Holz.

Überhaupt lernten die jungen Leute bei den zahlreichen Projekten Verantwortung zu übernehmen, in Gruppen zusammenzuarbeiten und damit soziale Kompetenzen auszubauen. "Außerdem macht es großen Spaß, gemeinsam was auf die Beine zu stellen", sagt Holz.

Für Studenten und Stendaler Bürger offen

Die verschiedenen AGs und Projekte finden zwar nicht ausschließlich, aber in der Masse doch auf dem Campus der Hochschule statt. Ausnahmen sind die Strick-AG, die in privaten Räumlichkeiten, die Theater-AG oder der Poetry-Slam-Abend, die beide im Theater der Altmark stattfinden. "StuVe-Mitglied kann jeder eingeschriebene Student der Hochschule Magdeburg-Stendal werden", erklärt Frederike Kohlmeyer. Der Mitgliedsbeitrag betrage einen Euro pro Jahr, einmal im Monat treffe sich dann der gut 25 Mitglieder zählende Verein zur Vollversammlung.

Darüber hinaus können sich Kohlmeyer zufolge aber auch Schüler, Auszubildende und andere Interessierte bei Veranstaltungen einbringen. Bestes Beispiel sei der sowohl von Studenten als auch Stendalern gut angenommene Poetry-Slam-Abend. "Wir haben immer Lust auf interessierte Leute. Wir wollen uns den Stendalern gegenüber mehr öffnen", sagt die 25-Jährige. Zugleich sollen Campus und Stadt, zumindest temporär, für die Studenten zur Heimat werden, an die sie sich immer gern zurück erinnern.

Dank Sozialpreis 500 Euro für neue Projekte

Für sein ehrenamtliches Engagement hatte der StuVe im Oktober den mit 500 Euro dotierten Sozialpreis der Kaschade-Stiftung erhalten. "Das ist für unseren Verein eine Menge Geld", sagt Claudia Limbacher. Über den Verwendungszweck wolle der StuVe nicht allein entscheiden, das Geld solle allen Studenten zugute kommen. Darum hatte jeder mit kreativen Ideen die Chance, seinen Vorschlag auf einer Tafel in der Mensa zu verewigen. Von einem Grillplatz auf dem Campus bis hin zu einem Tischkicker gab es jede Menge Vorschläge. "Wir haben die Qual der Wahl. Entscheiden konnten wir uns bis jetzt noch nicht", so Frederike Kohlmeyer.