TdA-Schauspieler beim Tatort Vom Romeo zum Mörder
Erst Boxer, dann Romeo, und jetzt ein Mörder. TdA-Schauspieler Maik Rogge ist unheimlich vielseitig. "Unheimlich" ist dabei das Schlüsselwort, denn jetzt wurde er zum Mörder – natürlich beruflich. Er übernimmt eine Hauptrolle im Frankfurter Tatort – dem letzten mit Kommissar Steiner, alias Joachim Król. Tanja Andrys sprach mit Maik Rogge.
Volksstimme: Herr Rogge, stimmt es, dass Sie als Kind unbedingt den dritten Teil von "Jurassic Park" inszenieren wollten?
Ja. Damals gab es erst Teil eins und zwei und ich habe Szenen zum dritten Teil geschrieben und mir immer vorgestellt, ich würde den Film selbst drehen. Ich habe sogar für die Ausstattung einen großen Dinosaurierkopf gebastelt.
Auf keinen Fall. Ich kann damit gut leben.
Perfekt wäre es, wenn sich beides miteinander vereinbaren ließe.
Ja, als festes Ensemblemitglied an einem Theater ist es schon fast unmöglich, vor allem, wenn man nebenher was Größeres dreht.
Das ging zu diesem Zeitpunkt ganz gut, weil ich im Theater nicht so viele Rollen gespielt habe.
Ich spiele Nico Sauer, einen Drogendealer, der bei einem Geschäft mit seinem Lieferanten von Kommissar Frank Steier (Joachim Król) gestört wird, mit diesem in ein Gefecht gerät und dabei "aus Versehen" ein 12-jähriges Mädchen erschießt. Es folgt ein weiterer Mord und mehrere Mordversuche, alle aus "Notwehr". Aus der Not heraus, genügend Geld auftreiben zu müssen, um den einzigen Augenzeugen für den Mord an dem Mädchen ruhig zu stellen, breche ich zusammen mit meinem Bruder in eine Villa ein. Ein weiterer Mord "lässt sich nicht verhindern". Diesen beobachtet wiederum ein Nachbar des Villa-Besitzers, dem wir in sein Haus folgen, um ihn als Zeugen auszuschalten. Als dort Kommissar Frank Steier dort auftaucht, wendet sich das Blatt: wir alle, auch Kommissar Steier – werden zu Gefangenen des Nachbarn (Armin Rohde).
Der ist eigentlich gar nicht so ruhig, sondern sogar sehr lebhaft und macht seine Späßchen.
Ja, auf jeden Fall. Ich bin vor allem auch gespannt, wie der Film geworden ist. Zwischen großartig und ganz schön daneben ist ja alles möglich. Aber ich habe ein gutes Gefühl.
Das war noch vor dem Tatort. Aber danach habe ich eine Tagesrolle für einen anderen Kinofilm von Steven Spielberg gehabt. Das war gerade erst Anfang November.
(Lacht) Stimmt, das hätte ich machen können.
Ich weiß gar nicht, ob ich das noch alles habe…
Der Film heißt "St. James Place" und ist ein Agenten-Thriller nach einer wahren Begebenheit aus dem Kalten Krieg, wo Agenten zwischen sowjetischem und amerikanischem Sektor ausgetauscht werden.
Ja. Er spielt einen amerikanischen Agenten, der von den Sowjets in Gefangenschaft genommen wurde.
Es war aber nur ein Drehtag.
Ja, ich bin im Film ein sogenannter Checkpoint-Soldier, also ein Grenzsoldat. Gedreht haben wir in Berlin am Gleisdreieck, das im Film den Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße darstellt. Und da gab es diese Szene mit Tom Hanks.
Also Steven Spielberg hat natürlich schon eine Größe. Ich habe mit ihm auch direkt gearbeitet. Der ist sehr professionell. Das war schon ein Kindertraum, mit ihm zu arbeiten.
Super. Der ist auch überhaupt nicht arrogant, geerdet und sehr sympathisch.
Ist Hollywood jetzt für Sie zum Greifen nah?
Nein, ich glaube nicht. Ich bin jetzt erstmal wieder zurück am Theater und konzentriere mich jetzt auf das neue Stück "Die Leiden des jungen Werther". Da ist jetzt Premiere.