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Stendals SPD setzt auf doppelte Frauen-Power

02.02.2015, 07:04

Stendal l Der Vorstand des SPD-Ortsvereins hat am Freitagabend personelle Weichenstellungen für die nächsten Jahre getroffen: Künftig sollen zwei Frauen wichtige Funktionen bei den ostaltmärkischen Sozialdemokraten bekleiden.

So wird bei der Neuwahl des SPD-Ortsvereinsvorstands am 19. Februar Bundestagsabgeordnete Marina Kermer als Nachfolgerin von Reinhard Weis kandidieren. Weis hatte bereits seit längerem angekündigt, nicht erneut antreten zu wollen.

Der 65-Jährige war vor 25 Jahren Gründungsmitglied der Stendaler SPD. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag hat Weis jetzt zehn Jahre den Ortsverein geführt. Kermer ist erst seit zweieinhalb Jahren SPD-Mitglied, schaffte aber im Herbst 2013 über ihren guten Platz auf der SPD-Landesliste den Sprung in den Bundestag.

Erst seit einen JahrSPD-Mitglied

Eine weitere Frau soll künftig die sozialdemokratische Politik in der Region prägen: Der SPD-Ortsvereinsvorstand schlägt Juliane Kleemann als Landtagskandidatin für den Wahlkreis Stendal vor. Tilman Tögel hatte im vorigen Herbst angekündigt, dass er sich 2016 nach sechs Wahlperioden aus der Landespolitik zurückzieht.

Die 45-jährige Pfarrerin und Ehefrau des Stendaler Superintendenten Michael Kleemann trat erst vor einem Jahr in die SPD ein. "Als persönliche Referentin des früheren Bischofs Axel Noack hat sie wertvolle Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Kirche und Politik gesammelt", betont Weis. Kleemann ist derzeit bei der Evangelischen Kirche Deutschlands als Referentin für Regionalentwicklung angestellt.

"Damit verfügt sie über ein Fachwissen, mit dem sie gut die Interessen unser ländlich geprägten Region vertreten kann", sieht Weis einen weiteren Vorteil in der Kandidatur der Quereinsteigerin in die Parteipolitik. Juliane Kleemann wird sich am 11. März auf einer Mitgliederversammlung vorstellen. Die SPD will dann am 27. März bereits ihre Kandidatin für die ein Jahr später stattfindende Landtagswahl aufstellen. Weitere Bewerber sind laut Weis nicht in Sicht.

Es habe im Vorfeld auch das Interesse von zwei SPD-Mitgliedern aus Magdeburger Ministerien gegeben. Angesichts von Kleemanns Kandidatur würden sich diese aber nunmehr andere Wahlkreise suchen, meinte Weis. Noch offen ist da der Wahlkreis Tangermünde/Tangerhütte/Genthin. Für Osterburg/Havelberg gilt dagegen Landtagsabgeordneter Ralf Bergmann als gesetzt.

Weis jedenfalls freut sich, dass mit den beiden Frauen der "von mir angekündigte Generationenwechsel auch umgesetzt wird". Kermer wie Kleemann könnten mit ihrem Engagement, ihren Fähigkeiten und Kompetenzen die zukünftige SPD prägen, betonte er.

Weis: Neuanfang im Rat und an der Rathausspitze

Nur noch reine Formsache war am Freitag die Unterstützung des SPD-Vorstandes für Oberbürgermeister-Bewerber Reiner Instenberg.

Für den SPD-Chef ist es vielmehr eine "spannende Frage", ob weitere Parteien der Stadt sich hinter Instenberg versammeln. Dafür sollen jetzt "die Schnittmengen" ausgelotet werden. "Wir wollen nicht nur einen Neuanfang im Stadrat, sondern auch an der Verwaltungsspitze."

Eine breite Unterstützung bereits im ersten Wahlgang wäre da ein "Zusatz-Push", so Weis.