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Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Jörg Achereiner präsentiert 2014er Bilanz mit ersten Akzenten Neuer Chef will "Flagge zeigen"

13.03.2015, 01:21

Noch sind es nicht "seine" Zahlen, doch der neue Sparkassen-Chef Jörg Achereiner präsentiert die Bilanz des Vorjahres mit einem selbstbewussten Ausblick auf das neue Jahr. Das Kreditinstitut sieht er als Marktführer auf einem stabilen Kurs.

Stendal l Erst seit 1. Dezember ist der 47-jährige Jurist und Banker am Steuer der Kreissparkasse Stendal. Doch so früh hat keiner seiner beiden Vorgänger die Jahreszahlen vorgestellt. Viele Plus, wenige Minus, aber ohne große Ausschläge - so lässt sich die Sparkassen-Bilanz des vergangenen Jahres rund ums Geld zusammenfassen.

Ein Plus von 2,2 Prozent bei den Kundenforderungen (nunmehr 530,1 Millionen Euro) und eines von 2,1 Prozent auf 930 Millionen Euro bei den Kundeneinlagen sind die beiden großen Posten in der Bilanz, die in ihrer Summe bei knapp unter 1,2 Milliarden Euro landet, wobei ein Gewinn von 1,1 Millionen Euro (Vorjahr 1,2 Millionen) verbleibt. Eine Marke, die Achereiner auch weiter ansteuern will. "Wir haben unseren Marktanteil weiter ausgebaut und die Kundenbeziehungen gefestigt", fasst er die Zahlen zusammen.

Marktanteil soll weiter ausgebaut werden

Die Position im Markt umschreibt der neue Sparkassen-Chef so: "Die Sparkasse ist ein stabiler und nachhaltiger Kreditgeber in der Region - sowohl privat als auch gewerblich und kommunal." Das betont auch eine Imagekampagne, die das Kreditinstitut im Zuge des Wirbels um Achereiners Vorvorgänger Dieter Burmeister gestartet hatte.

"Wir merken, dass unsere Kunden da differenzieren können", registriert Achereiner ein positiveres Klima innerhalb und außerhalb des Kreditinstituts und lässt durchblicken, dass eine konsequente wie zügige juristische Aufarbeitung des Sparkassen-Skandals ganz in seinem Sinne ist.

Nach knapp 100 Tagen sieht sich "der Neue" noch in der Rolle eines Schwamms. "Ich will da viel aufsaugen." Kundenbesuche, Kontakte mit Vertretern aus Politik und Verwaltung und nicht zuletzt der Draht zu den eigenen Mitarbeitern standen für ihn in den ersten Wochen im Vordergrund.

Dass es im eigenen Hause durchaus Lager gibt, die einem seiner beiden Vorgänger zuzuordnen sind, ist ihm wohl bewusst. Er selbst will sich davon jedoch nicht leiten lassen: "Ich frage nicht danach, ob eine Entscheidung in den vergangenen zwei Jahren oder davor getroffen worden ist."

Beim Blick nach vorn, verspürt er mit Blick auf die Zahlen durchaus Rückenwind. Das beste Zeichen ist da für ihn, dass es trotz niedriger Zinsen im vorigen Jahr gelungen ist, das Volumen der Kundeneinlagen auszubauen. "Das zeigt doch, welch hohes Vertrauen wir genießen."

Bei ordentlicher Leistung attraktiver Arbeitsplatz

Aus dem leichten Wachstum will Achereiner durchaus ein "etwas höheres Wachstum" machen. Bei den gewerblichen Krediten sei die Sparkasse in den vergangenen Jahren "zurückhaltend" gewesen. Hier wie für den privaten Bereich strebt er in diesem Jahr mehr Aktivitäten an. "Wir wollen da Flagge zeigen", verspricht er.

Mit diesem Kurs werde die Sparkasse auch weiter einer der größten Arbeitgeber, Steuerzahler und Sponsoren in der Region sein. So flossen im Vorjahr 376000 Euro an Spenden und Sponsoring - ein Plus von 13000 Euro: 62000 Euro für Soziales/Bildung, 107000 Euro für Kultur und 207000 Euro für den Sport. An Gewerbesteuern zahlt die Sparkasse in 2014 rund 900000 Euro, im Jahr zuvor waren es noch 1,04 Millionen Euro gewesen.

289 Mitarbeiter sind derzeit bei der Kreissparkasse beschäftigt, neun weniger als zu Beginn des Jahres 2014. Die Zahl der Auszubildenden ist mit 19 gleich geblieben. Die Mitarbeiter, die ausscheiden, tun dies "größtenteils planmäßg", sagt Achereiner und verweist daraus, dass hier auch neue Möglichkeiten wie die Rente mit 63 Jahren eine Rolle spielten.

Seinen Kurs, der auch für die eigene Belegschaft gilt, bringt der gebürtiger Kieler in einem Satz für den Nachwuchs auf den Punkt: "Wer ordentliche Leistungen erbracht hat, dem bieten wir einen attraktiven Arbeitsplatz."