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Zweieinhalb bis sechs Jahre Gefängnis für Indoor-Plantagen Hohe Haftstrafe für Drogendealer

02.04.2015, 01:24

Von Wolfgang Biermann

Stendal l Das Landgericht Stendal hat am Montag nach einem langwierigen, im November vorigen Jahres begonnenen Prozess vier Männer wegen Drogenhandels in ein beziehungsweise zwei Fällen und zwei weitere Männer wegen Beihilfe zum Handeltreiben mit Drogen zu Freiheitsstrafen zwischen zweieinhalb und sechs Jahren verurteilt.

Die sechs gebürtigen Vietnamesen im Alter von 24 bis 36 Jahren waren in unterschiedlicher Tatbeteiligung des bandenmäßig organisierten Drogenhandels in fünf Fällen angeklagt. Dafür fand die 2. Große Strafkammer unter Vorsitz von Richter Ulrich Galler indes keinen Anhalt. Die Richter sahen lediglich zwei Taten als erwiesen an. In einer sogenannten Indooranlage in Wolmirsleben (Landkreis Börde) und andernorts haben die Angeklagten von Juni 2013 bis Juni 2014 mehrere Tausend Cannabispflanzen angebaut, um daraus Marihuana herzustellen und gewinnbringend zu verkaufen. Die Staatsanwaltschaft Stendal ging in ihrer Anklage von einem Gewinn von insgesamt 418500 Euro Gewinn für die Angeklagten aus.

3000 Cannabis-Pflanzen bei Razzia entdeckt

Seit dem 12. Juni vorigen Jahres sind die sechs Angeklagten in U-Haft, nachdem die Ermittler bei der letzten Ernte in Wolmirsleben zugeschlagen hatten. Bei einer Razzia fand die Polizei fast 3000 Cannabispflanzen in unterschiedlichen Wuchshöhen, Rauschgift in nicht genannter Menge und Utensilien zur Drogengewinnung.

Zwei der Angeklagten hielten sich zum Zeitpunkt ihrer Festnahme illegal in Deutschland auf, ein weiterer hatte als Wohnsitz einen Ort in Tschechien angegeben. Ein 25-Jähriger wohnte bis zu seiner Festnahme in Tangerhütte. Den Haftbefehl hielt das Landgericht für alle sechs Angeklagten im Urteil aufrecht.

Die Beweislage erwies sich insgesamt als erdrückend, weil Drogenfahnder bei der Observierung des Objektes Fotos gefertigt hatten, auf denen die Angeklagten gut zu erkennen waren. Außerdem wurden ihre Telefone überwacht. Nachdem der Prozess recht zäh angelaufen war - Volksstimme berichtete vom Prozessauftakt am 26. November-, hatte das Gericht Verhandlungstermine schon bis Ende Juni festgelegt. Das Prozessende kam dann doch überraschend schnell.