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Wasserwerksumbau Groß Schwarzlosen Aus der Heide: Wasser marsch!

Den Teilabschluss des Großprojekts "Umbau des Wasserwerkes Groß
Schwarzlosen" feierte der Wasser- und Abwasserverband Stendal-Osterburg
gestern mit Landwirtschaftsminister Hermann-Onko Aeikens. 7,1 Millionen
Euro wurden seit 2013 investiert. Geld, das gut angelegt sei, befand der
Minister.

Von Birgit Schulze 23.04.2015, 03:21

Groß Schwarzlosen l Den ersten Schritt im Rahmen des gewaltigen Umstrukturierungskonzeptes für die Wasserversorgung im Süden des Landkreises ging der Wasser- und Abwasserverband Stendal-Osterburg (WVSO) ab Mitte 2013 mit der Ablösung des Wasserwerkes Grieben. Im Spätsommer 2013 startete der Umbau des Wasserwerkes in Groß Schwarzlosen. Dritter und nun abgeschlossener Teil des Großprojektes war die Ablösung des Wasserwerkes Tangerhütte, die allein mit rund 2,8 Millionen Euro zu Buche schlug. Landwirtschaftsminister Aeikens sprach dem WVSO gestern seinen Dank aus. "Sie sind schon da, wo wir andere Verbände im Land gerne sähen." Von richtungsweisenden Entscheidungen und einem zukunftsfähigen Konzept sprach er im Zusammenhang mit dem WVSO.

Für die technische Umsetzung der zahlreichen Umbauten - und das sei eine echte Besonderheit "bei laufendem Betrieb" gewesen, wie WVSO-Geschäftsführer Dieter Schröder betonte - war das Ingenieurbüro für Wasser und Boden (IWB) mit seiner Geschäftsstelle in Stendal verantwortlich. Geschäftstellenleiter Jens Germecke erläuterte gestern den Gästen aus Politik und Wirtschaft die einzelnen Schritte.

Vormals drei Wasserwerke wurden zu einer modernen Anlage umgerüstet, aus acht Vertikalfilterbrunnnen bei Schernebeck wird weiches, hochwertiges Heidewasser gewonnen, bis zu 1,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Von dort aus geht das Wasser in einer geschlossenen Leitung in die Druckbelüftung, Schnellfiltration und Restentsäuerung, bevor das Wasser in Hochbehälter bei Hüselitz gepumpt wird.

Von dort landet es per Druckleitung jetzt bei rund 20 000 Menschen im Süden des Landkreises Stendal und angrenzenden Gebieten. Die Hochbehälter bei Hüselitz werden als letzter Teil des Projektes noch zu sanieren sein, doch auch dort werde es umfangreiche Unterstützung des Landes geben, versprach der Minister.

Beteiligt waren vor allem regionale Unternehmen. Etwa die Hälfte der Investitionskosten hat das Land als Förderung dazugegeben, "und das haben wir gerne getan, weil es hier gut aufgehoben ist", sagte Aeikens, bevor er im neuen, zweckmäßig bestückten Wasserwerk den symbolischen Schalter für die Heidewasserversorgung umlegen durfte.

Seinen Dank richtete Dieter Schröder an alle Baubeteiligten und Mitarbeiter. Ein ganz besonderes Dankeschön aber ließ er sich nicht nehmen: Als "Urgestein und Gründungsmitglied" des WVSO würdigte er Gerhard Borstell, Ortsbürgermeister von Tangerhütte. Als Vorsitzender der Verbandsversammlung und später als Stellvertreter habe er Weichen für eine stabile Zukunft des WVSO und für bezahlbare Wasser- und Abwasserpreise gestellt. "Im Filmgeschäft hätte er den Ehrenoskar verdient", sagte Schröder und überreichte eine persönlich gewidmete Wasseruhr, "die auch die Zeit anzeigt", an Borstell.