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Imagebroschüre mit gut 30 Seiten kommt eher mau daher / Etwa 5000 Euro Ersparnis Landkreis verabschiedet sich vom Hochglanz

Von Thomas Pusch 17.06.2015, 03:10

Stendal l "Wirtschaftsförderung für das Emsland", so titelte die Volksstimme über der Ankündigung, dass der Landkreis eine Imagebroschüre von einem Verlag aus dem Emsland drucken wolle. Ein Jahrzehnt lang hatte der Kreis mit einer Tangermünder Werbeagentur zusammengearbeitet, die nun an einer altmarkweiten Broschüre arbeitete. Beide Hefte sind nun auf dem Markt.

Das Hochglanzprodukt aus Tangermünde umfasst 52 Seiten, stellt Städte und Firmen der Region vor, bietet zudem zu jedem Unternehmen einen QR-Code. Die matte Version des Landkreises hat nicht einmal halb so viele Seiten, QR-Codes sind nur vereinzelt zu finden.

Den Eindruck, dass die eigene Publikation wie ein blasser Ableger der Broschüre aus Tangermünde aussieht, kann man beim Landkreis allerdings nur ganz bedingt teilen, "insofern, als leider weniger Firmen vorgestellt werden", beantwortete Pressesprecherin Angela Vogel die Anfrage der Volksstimme. Warum dem so sei, darüber könnten nur Vermutungen angestellt werden.

Die Neigung der Firmen, sich in Broschüren wiederzufinden, sei insgesamt zurückgegangen. Immerhin sind in der Konkurrenzbroschüre aber so große Firmen wie Delipapier, Elb-Milch, Johanniter und Zeitfracht, die in der Landkreis-Broschüre nicht zu finden sind. Aus Kostengründen ist der Landkreis an fünf Verlage herangetreten, die bereits Info-Hefte für Kommunen herausgegeben haben. Sieger des Wettbewerbes wurde der BVB-Verlag, Nordhorn. "Der Verlag erhielt jedoch keinen Auftrag zur Erstellung der Broschüre", betonte Vogel. Er erstellt das Produkt auf eigene Verantwortung und ausschließlich mit eigenen Kräften. Für den Landkreis seien keine Kosten entstanden, die Summe der Einsparungen gegenüber den Broschüren der vergangenen Jahre liege hingegen zwischen 4000 und 9000 Euro.

Dass sich das Sparen auszahlt, bezweifelt Andreas Kunz, Geschäftsführer der Tangermünder Werbeagentur New Color. "Mit 10000 Stück haben wir eine doppelt so hohe Auflage wie das Landkreisheft", sagte er im Gespräch mit der Volksstimme. Nachdem der Landkreis aber aus dem Projekt ausgestiegen sei, habe man die Broschüre inhaltlich auf die gesamte Altmark ausgeweitet. "Die IHK hat uns schon Unterstützung für die nächste Ausgabe zugesichert", sagte Kunz.